Da wir uns entschlossen hatten Indien, aufgrund der starken Überschwemmungen durch den Monsun erst einmal auszulassen, flogen wir von Dubai mit einem Zwischenstop in Hongkong nach Japan. Dort hatten wir uns erst einmal eine Unterkunft in Tokio für neun Tage gebucht, da wir diesen riesigen Ballungsraum mit seinen vierzig Millionen Menschen ausführlich erkunden wollten. So verloren wir uns die ersten Tage nicht nur einmal in dieser riesigen Stadt, kamen aber, wenn auch auf Umwegen, meist an unserem gewollten Ziel an. Mit der Zeit legte sich die Orientierungslosigkeit und wir konnten die Stadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten in vollen Zügen genießen.
Nach unserer Ankunft am Flughafen Narita, einem der beiden großen, internationalen Flughäfen in der Region Tokios, kauften wir zuerst einmal den Japan Rail Pass (mit 21 Tagen Gültigkeit, ca. 520 €/p.P.) sowie eine Simkarte mit unbegrenztem Datenvolumen, da wir uns bei der Orientierung in Japan nicht ausschließlich auf Wifi Hotspots verlassen wollten. Im Anschluss stiegen wir in den Narita Express, welcher uns binnen eineinhalb Stunden vom Flughafen zum Bahnhof Shinjuku bringen sollte. Von dort aus wollten wir weiter in Richtung unserer Unterkunft, einem kleinem Apartment, welches im Nordwesten des Stadtzentrums in Kita Ku lag. Für den Innenstadtbereich besorgten wir uns hier die Sucia Card, eine wiederaufladbare Guthabenkarte für den öffentlichen Nahverkehr im gesamten Großraum Tokio und Yokohama. Beim Aussteigen aus dem Zug in Shinjuku passierte uns allerdings gleich der erste Lapsus. Wir kamen nicht durch die elektrischen Schranken am Ausgang und auf Nachfrage bei einem Bahnangestellten wollte dieser nichts von unserem Zugticket wissen und frage sofort nach unserem JR-Pass, den er auch sofort abstempelte und somit aktivierte (vgl. hierzu unseren Artikel Reisen in Japan). Vermutlich aufgrund unserer Übermüdung und unseres Jetlag bemerkten wir das Malheur allerdings erst als es bereits zu spät war. Der Bahnangestellte sprach zudem kaum bis kein Englisch, sodass wir die Lösung des Problems auf den nächsten Tag verschieben mussten und erst einmal auf einem sehr umständlichen Weg in unsere Unterkunft fuhren. Diese erreichten wir nach einer weiteren Dreiviertelstunde.
Allgemein ist die Wohnsituation in Japan, aufgrund der Anzahl der Menschen, sehr beengt. Unsere Unterkunft machte dabei keine Ausnahme und so hatte unser neues Heim für die nächsten zehn Tage eine Gesamtfläche, inklusive Küche (mit Waschmaschine) und Bad, von etwa sieben Quadratmeter. Kuschelig trifft es vielleicht ganz gut, aber wir wollten ja sowieso nicht nur in der Bude hocken.
Wir entledigten uns unseres Gepäcks und liefen zurück zur Oji-Station, der nächstgelegenen U-Bahnhaltestelle. Hier durchforsteten wir die vielen Restaurants und kleinen Fressbuden, in der Hoffnung etwas davon zu verstehen, was es dort zu essen gab. Nach einer Weile und etlichen Nachfragen nach einer englischen Speisekarte, landeten wir schließlich in einem kleinen Ramenrestaurant. Ramen sind japanische Nudelsuppen, meist mit einer Schweinefleischeinlage, etwas eingelegtem Ingwer, Frühlingszwiebeln und einem in Sojasauce gekochten Ei. Allerdings gestaltete sich die Bestellung nicht ganz so einfach wie erwartet, da es auch hier keine englische Speisekarte gab und die Bestellung an einem Automaten aufgegeben werden musste. Als der Koch (und zugleich auch der einzige Angestellte in dem Restaurant) allerdings unsere Verzweiflung erkannte, die mittlerweile aufgrund unserer Müdigkeit und des Hungers schon recht groß war, erhielten wir von ihm eine schnelle Einweisung und es gab unser erstes japanisches Abendessen. Dem guten Ton in Japan entsprechend, versuchen wir die langen Nudeln möglichst laut schlürfend zu genießen, mussten uns aber eingestehen, dass der Japaner neben uns am Tresen uns um Längen oder besser gesagt Dezibel voraus war. Lecker war es trotzdem und der Koch hatte seine Freude daran uns beim Essen der Suppe mit Stäbchen zu beobachten. Satt und Müde gingen wir nach dem Essen nach Hause in unser Puppenhäuschen und schliefen erst einmal unseren Jetlag aus.
Der nächste Morgen begann mit einem starken Kaffee, bevor wir uns aufmachten, um Tokio zu erkunden. So fuhren wir zuerst nach Shinjuku, quasi dem westlichen Hauptbahnhof Tokios und neben der Tokio Station auch einem der größten Bahnhöfe der Stadt. Wir irrten zuerst einmal durch die Station und mussten dabei leider feststellen, dass der Münchner Hauptbahnhof im Vergleich hierzu ein Vorstadtbahnhof ist. So dauerte es bis wir endlich das Büro der Japan Railway Company fanden. Dort angekommen wurde uns mitgeteilt, dass wir zurück zur Station Ikebukro müssten, da der Fehler nur an der Station behoben werden könne, wo er passiert ist. Also gesagt getan und um das Ergebnis vorweg zu nehmen, die Aktivierung wurde rückgängig gemacht und wir konnten uns nun in das Abenteuer Tokio stürzen.
Da es aber schon früher Abend war beschlossen wir zurück nach Shibuya zu fahren und dort den Rest des Tages mit bummeln durch die vielen hell erleuchteten Straßen zu verbringen. Wir aßen Gyozas in einer kleinen Kneipe, eine Art japanische Maultaschen sowie frittiertes Hühnchen und natürlich Ramen. Erstaunt von den günstigen Preisen, vermutlich, da es für Japaner aufgrund der Beengtheit in den Wohnungen unüblich ist selbst zu kochen, ließen wir es uns schmecken und tranken dazu ein japanisches Bier. Dieses Bier wurde selbstverständlich nicht etwa nur einfach von der Kellnerin gezapft, sondern, wie sollte es auch in Japan anders sein, von einem Automaten. Erschöpft und zufrieden erreichten wir am späten Abend unser Heim. Beinahe wäre es noch knapp geworden, da in Tokio der öffentliche Nahverkehr um 24 Uhr eingestellt wird.
Am nächsten Morgen konnte es also nun richtig losgehen. Voller Tatendrang machten wir uns auf unsere unendlich lange Liste anzupacken und mussten prompt feststellen, dass man in Tokio gefühlt eine Ewigkeit von einem Punkt zum anderen braucht. Wir waren auch schon in anderen Großstädten gewesen, jedoch sprengte hierbei Tokio jeglichen Rahmen.
Wir fuhren also von unserer Unterkunft nach Asakusa, um hier den ältesten und bedeutendsten Tempel Tokios, den Senso-Ji, zu besuchen. Dort angekommen, liefen wir erst einmal durch das Tempelviertel mit den vielen kleinen Geschäften und erreichten die Tempelanlage durch das Haupttor.
Hinter dem Haupttor lag die fünfstöckige Pagode und daneben der Haupttempel sowie der ebenso bedeutende Asakusa Schrein.
Um diese Anlage herum erstrecken sich viele kleine weitere Schreine, Tempel und Gärten mit etlichen Statuen.
Im Hintergrund konnten wir bereits unser nächstes Ziel, den Tokio Skytree, erkennen. Der Skytree ist nach dem Burj Kalifa zweithöchste Gebäude der Welt. So liefen wir vom Senso-Ji eine knappe halbe Stunde zuerst über den Sumida River und im Anschluss vorbei an der Asahi Beer Hall (ein von Philippe Starck designtes Gebäude, bei Tokios Bevölkerung eher als goldenes Stück Sch… bekannt) und durch verschiedene Wohngebiete bis wir den Tokio Skytree erreichten.
Da wir ein paar Tage zuvor auf dem Burg Kalifa in Dubai waren, sparten wir uns die gesalzenen Eintrittspreise für die Aussichtsplattform. Auch da der Himmel mittlerweile zugezogen hatte und die Sicht eh nicht mehr so spannend war. Wir bummelten ein Weilchen durch die zugehörige Mall und liefen in der anbrechenden Abenddämmerung entlang des Sumida Rivers zurück in Richtung Zentrum. Als wir das Luxusviertel Ginza erreichten, überraschte uns ein Wolkenbruch, sodass wir beschlossen den Tag zu beenden und fuhren zurück zu unserer Unterkunft. Beim nahegelegenen Supermarkt kauften wir uns noch ein Abendessen und ließen den Abend entspannt bei Sushi und Bier ausklingen.
Der nächste Tag stand im Zeichen der japanischen Geschichte und so machten wir uns auf zur Tokyo Station, dem zentralen Bahnhof im Osten der Stadt, um von hier aus zum Tennopalast, dem Sitz des japanischen Kaisers (Tenno) zu kommen. Vorbei an mehreren Wolkenkratzern in der Nähe des Bahnhofes, gelangten wir nach einem kurzen Spaziergang in den weitläufigen Park, der die Anlage umgibt.
Da der Palast allerdings nur wenige Tage im Jahr für Publikum geöffnet ist, machten wir nur einen kurzen Stopp, um die beiden sehenswerten Eingänge in die Anlage anzuschauen und, um dann im Anschluss in die östlichen Gärten der Palastanlage zu gelangen. Diese sind im Gegensatz zum eigentlichen Palast ganzjährig zugänglich.
Die Ruhe in den Gärten im Zentrum der hektischen und auch lauten Hauptstadt Japans lud uns zum Verweilen ein und so genossen wir den Spaziergang durch die Anlage abseits der Stadt.
Am Nachmittag liefen wir nach Ginza, dem Shoppingviertel Tokios. Hier reihen sich Flagshipstores aller möglicher Unternehmen und Designer aneinander und wir ließen uns zu einem kleinen Bummel bis spät in den Abend hinreissen.
Unser vierter Tag in Tokyo führte uns am Morgen in das moderne und etwas abgedrehte Viertel Shibuya. Rund um die Shibuyakreuzung, die meist frequentierte Kreuzung der Welt, ließen wir die dortigen Menschenmassen beim Überqueren der Straße erst einmal auf uns wirken, bevor wir uns selbst in dieses Menschengetümmel warfen und auch, gefühlt zwanzig Mal die Kreuzung überquerten. Wir besuchten hier auch die Hachiko Statue, ein Gedenkstein für einen japanischen Hund, der selbst nach dem Tod seines Herrchens über Jahre jeden Tag noch zur gleichen Zeit zur Shibuya Station kam, um diesen abzuholen.
An diesem Platz und in den umliegenden Straßen entdeckten wir noch allerhand für uns Neues und Skurriles, sodass wir uns hier bis zum späten Nachmittag rumtrieben, bevor wir uns durch den Yoyogi-Park in Richtung des Meiji-Schreines, einem weiteren, sehr bekannten, aber diesmal shintoistischen Tempel aufmachten.
Da der Schrein nicht wie wir dachten, über den Park zugänglich ist und wir folglich einen kleinen Umweg laufen mussten, erreichten wir diesen erst kurz vor Torschluss, um kurz vor 17:00 Uhr. Wir schafften es aber noch durch das Haupttor hineinzugelangen und an den vielen Nebenschreinen vorbei das Hauptgebäude zu erreichen. Mittlerweile waren die Hauptmassen aus der Anlage verschwunden, sodass wir ein paar sehr angenehme und ruhige Minuten verbringen konnten und uns den Schrein sogar noch ein wenig anschauen konnten, bevor wir vom freundlichen Wachmann hinausgebeten wurden.
Auf der anderen Straßenseite entdeckten wir bei einer kurzen Rast ein Katzencafe. Da ein Besuch in einem solchen Etablissement auf Steffis Wunschliste für Japan stand, beschlossen wir kurzerhand diesem einen Besuch abzustatten.
Das Vergnügen war aber bereits nach einer guten halben Stunde zu Ende, da der Eintrittspreis je 12 Minuten berechnet wird und der ganze Spass so schnell ins Geld geht.
So standen wir nun am frühen Abend etwas dreißig Euro ärmer in Harajuku. Das Viertel, nördlich von Shibuya gelegen, ist bekannt für seine extravaganten Geschäfte und Einwohner. Hier bogen wir in eine kleine Seitenstraße ein und standen in einem Meer aus Lichtern, bunten Kostümen und allerlei Süßkram. Zum ersten Mal entdeckten wir auch den einen oder anderen Cosplayer und waren fasziniert von diesem schrillen Viertel. Wir liefen durch ein paar Straßen und erreichten einige Zeit später unser letztes Ziel für den Tag, das Tokioter Rathaus.
Tokio besitzt im Gegensatz zu vielen anderen Städten kein klassisches Rathaus, sondern hat sich als Verwaltungssitz einen etwa 200m hohen Wolkenkratzer gegönnt. Das Ganze wäre touristisch nicht sonderlich spektakulär, wenn in diesem Rathaus in den obersten Stockwerken des Süd- sowie Nordturmes nicht gratis Aussichtsplattformen untergebracht wären.
Wir fuhren mit dem Aufzug hinauf zur Aussichtsplattform und genossen den großartigen Rundumblick auf das nächtliche Tokio. In jeder Richtung blickten wir bis zum Horizont nur auf beleuchtete Straßen und Häuser. Zum ersten Mal war die Größe der Stadt für uns überhaupt richtig greifbar.
Erschöpft von den vielen Eindrücken und den schweißtreibenden Temperaturen von fast 40°C fuhren wir im Anschluss nach Hause. Wir hatten ja für die folgenden Tage noch einiges vor.
Am nächsten Morgen ging es bereits zu früher Stunde um 5:00 Uhr los, da unser erstes heutiges Ziel der Tsukiji-Fischmarkt war. Tokios Fischmarkt ist, bezogen auf die Fläche, der größte der Welt und besitzt einen äußeren, für jeden zugänglichen und einen inneren nur für Händler betretbaren Marktbereich. In diesem Inner-Market befindet sich auch die bekannte Thunfischbörse. Für diese hätten wir uns aber bereits am Vorabend anstellen müssen, worauf wir keine Lust hatten.
Als wir den Fischmarkt erreichten, herrschte dort bereits reges Treiben und wir folgten in unserer Ahnungslosigkeit den Händlern und Lieferanten auf ihren Elektrofahrzeugen bis wir von einem Wachmann abgewiesen wurden, da hier der Bereich ausschließlich für Händler beginnen würde.
Wir liefen ein paar Meter und Steffi entdeckte eine kleine Seitengasse, in die wir beschlossen hineinzugehen.
Und schon standen wir unerwartet im Inner-Market und niemand teilte uns mit, dass wir hier nichts verloren hätten. Manchmal will es der Zufall einfach gut mit einem. Wir liefen durch die Reihen und fanden allerhand Meeresgetier das wir noch nie gesehen hatten oder nicht gedacht hätten, dass dies zum Verzehr geeignet wäre.
Gefühlt an jedem zweiten Stand wurde gerade ein Thunfisch über die Standkreissäge geschoben, sodass wir auch das eine oder andere etwas martialische Bild vor die Linse bekamen.
Nach einer halben Stunde und nur einem Bruchteil des Inner-Markets verließen wir diesen wieder, da Steffi mittlerweile von dem ganzen Fisch etwas übel geworden war. Es war ja immer noch früh. So bummelten wir durch den äußeren Bereich und naschten reichlich an den allerlei Probierproben, welche an den Ständen bereitstanden. Neben verschiedenen Ständen mit allerlei japanischen Frühstücksvarianten, wie warmen, süßem Eierstich fanden wir auch diverse Stände mit japanischen Snacks, die vorwiegend aus getrockneten Algen oder auch getrocknetem Fisch bestanden. So probierten wir z.B. getrockneten, in Streifen geschnittenen Oktopus, das japanische Pendant zu unseren heimischen Salzstangen oder auch getrocknete Krabben, quasi ein Chipsäquivalent. Mal lecker, mal für den europäischen Gaumen eher gewöhnungsedürftig.
Als wir dann doch noch etwas Hunger bekamen, kauften wir uns als Frühstück ein aus Thunfisch, einer riesigen Muschel, die wir nicht kannten und Makrele bestehendes Sashimi. Zufrieden (Steffi war auch nicht mehr ganz so schlecht) und gesättigt von dem morgendlichen rohen Fisch, gönnten wir uns erstmal noch einen Kaffee, um im Anschluss den angrenzenden buddhistischen Tempel zu besuchen und um hier, zufälligerweise einer Chorprobe beizuwohnen.
Nachdem wir dem buddhistischen Chor eine Weile gelauscht hatten, machten wir uns auf zu unserem zweiten Ziel des Tages, der künstlichen Insel Odaiba mit ihren vielen Malls, dem Hafen und dem Tokio Megaweb, dem größten Toyota-Showroom Japans.
Dort angekommen, schauten wir uns die vielen, oftmals bei uns nicht käuflichen Modelle an, betrachteten fasziniert das eine oder andere Forschungsfahrzeug, konnten aber leider keines der Fahrzeuge fahren, da der deutsche, wie auch der internationale Führerschein in Japan nicht anerkannt werden. Wir bummelten durch die angrenzende, im Stile Venedigs erbaute Mall und machten uns am späten Nachmittag auf, zurück mit der Hochbahn in Richtung Tokio. Hierbei sahen wir noch ein paar Tokioter Absurditäten, wie eine Freiheitsstatue im Mikroformat oder einen 15 Meter hohen Transformer, bevor wir die Rainbowbridge überquerten und vorbei am Tokio Tower wieder die Innenstadt erreichten und nach Hause fuhren.
Der nächste Tag führte uns in die Randbezirke Tokios. Hier besuchten wir den Gotoji-Tempel. Ein buddhistischer Tempel, der als Herkunftsort der auch in Deutschland bekannten Winkekatzte gilt. Hierfür fuhren wir am Morgen etwas mehr als eine Dreiviertelstunde mit dem Zug nach Westen, um den immer noch im Stadtgebiet Tokios befindlichen Tempel zu erreichen.
Der kleine Tempel besticht durch eine Vielzahl an Winkekatzen, welche als Opferdarbietungen von den Gläubigen gekauft und mit Wünschen versehen neben den Schreinen aufgestellt werden.
Nach diesem Zwischenstopp fuhren wir weiter nach Kawasaki, um dort das Anata No Warehouse zu besuchen. Diese Spielhalle, so groß wie ein deutsches Kaufhaus besticht vor allem durch sein Aussehen. Riesige Spielhallen finden sich in Japan an jeder Ecke, aber dieses ist im Stile eines alten verrosteten Industriegebäudes erbaut und soll im Inneren an das Hong Kong Viertel Kowloon in den dreißiger Jahren erinnern.
Der Lärm in dieser Spielhalle ist allerdings ohrenbetäubend, sodass wir diese nach etwa einer Stunde hörgeschädigt wieder verließen, um unser letztes Ziel des Tages, die Catstreet, eine Straße für Vintage und Cosplay im Szeneviertel Harajuku zu besuchen. Aufgrund der Öffnungszeiten der Geschäfte hatten wir dies bei unserem ersten Besuch dort nicht mehr geschafft. Wir liefen nach unserer Ankunft vorbei an dem gewohnten Bad aus bunten Leuchtreklamen und ausgefallenen Modegeschäften. Auf etwa halber Strecke entdeckten wir einen kleinen Laden für „Alice im Wunderland“ Artikel und krochen durch die winzige Tür in den Laden.
Als wir nach unserem Abstecher nach Wonderland die Catstreet erreichten, hatten wir uns von dieser leider etwas anderes versprochen. Hier reihten sich leider nicht viele Seconhand-Läden aneinander, sondern hauptsächlich Flagshipstores diverser Modeunternehmen. Wir liefen dennoch die Straße durch bis nach Shinjuku und machten uns von hier aus auf den Heimweg.
Unsere letzten beide Tage in Tokio ließen wir etwas ruhiger angehen und besuchten an unserem achten Tag in Tokio das Viertel Akihabara, bekannt für (Vintage)Technik und Mangakultur. Neben Läden für Secondhand-Spielkonsolen gibt es hier auch ganze Kaufhäuser voll mit Actionfiguren und zig Comicbuchandlungen mit jeglichem vorstellbaren Inhalt, bis hin zu Mangapornos.
Hier finden sich auch diverse Maidcafes und die verschiedensten Tiercafes (Katzen, Eulen, Hundewelpen, Schlangen…) . Wir ließen uns durch das Viertel treiben und versumpften kläglich im Don Quichotte, einem riesigen Kaufhaus vollgestopft mit allem was man sich vorstellen kann, von Sushi zum selber anrühren über jegliche Form von Mode (oder besser Kostümen) bis hin zu jedem erdenklichen Technikschmarrn.
Aufgrund der Reizüberflutung des Vortages, gönnten wir uns an unserem letzten Tag in Tokio nachmals etwas Ruhe und verbrachten den Tag im Ueno-Park mit seinen vielen Tempeln und dem größten Seerosenteich, den wir jemals zu Gesicht bekommen hatten.
Am Abend aßen wir noch einmal einen Ramen (in der Rückschau vielleicht sogar einer der Besten den wir in ganz Japan hatten) in einem kleinen Lokal neben unserer U-Bahnhaltestelle, um danach unsere Sachen zu packen, da wir am nächsten Tag nach Kawaguchiko wollten, um dort den Mount Fuji zu besteigen. Den nahenden Taifun hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Schirm.