Mal wieder ein Jahr gearbeitet, mal wieder keine Zeit gehabt im Sommer Urlaub zu nehmen…
Irgendwie sind wir durch unseren Vorjahresbesuch in Australien in der Ecke hängen geblieben, sodass es diesmal nach Neuseeland ging.Es waren aufregende sechs Wochen, davon vier auf der Südinsel und zwei auf der Nordinsel. Los ging’s von Christchurch über die Südalpen ins quirlige Queenstown und weiter in die Fjordlands und die Catlins dem einsamen Süden Neuseelands.
Nach zwei zwölfstündigen Flügen und einem Stoppover in Shanghai, erreichen wir nach ungefähr 35 Stunden Reisezeit und mit ein wenig Jetlag Auckland. Von hier aus ging’s direkt im Anschluss weiter in Richtung Christchurch, sodass wir nach gefühlten 40 Stunden endlich in Christchurch in unser Hostel fallen konnten. Wir hatten das Hostel für die ersten zwei Nächte in Christchurch vorgebucht, da wir nach den Reisstrapazen erst einmal etwas entspannen wollten bevor wir uns in das Abenteuer Neuseeland stürzen wollten.
So kam es das wir am ersten Tag nach unserer Ankunft in Neuseeland erst einmal Christchurch erkundeten. In der Stadt finden sich noch sehr viele Spuren des letzten großen Bebens und an allen Ecken merkt man, dass die gesamte Stadt eigentlich immer noch in ihrer Wiederauferstehung steckt. Dennoch lohnen sich ein paar Tage hier, da man sich durchaus entspannt durch die Stadt treiben lassen, das ein oder andere nette Cafe findet und es mit der Christchurch Cathedral (oder besser was davon noch übrig ist), dem Botanischen Garten und z.B. der ReStartMall mit der drum herum neu gestalteten Umgebung einiges zu erkunden gibt. Es herrscht, wie überall in Neuseeland, eine entspannte Atmosphäre und alles ist fußläufig zu erreichen.
So verbrachten wir einen entspannten Tag in Christchurch bevor es am nächsten Tag wieder in Richtung Flughafen ging, da wir unseren Camper abholen musste. Da wir im letzten Jahr in Australien schon erste Erfahrungen im Linksverkehr sammeln konnten, fiel die Umstellung auf das „auf der falschen Seite fahren“ relativ einfach. Schnell am nächsten Supermarkt ein paar Einkäufe gemacht und schon ging’s mit unserem Mercedes Benz Sprinter in Richtung Arthurs Pass Nationalpark.
Die Landschaft änderte sich relativ schnell als wir durch die weiten, landwirtschaftlich stark genutzten Flächen der Canterbury Plains in Richtung der Südalpen fuhren. Schon bald fuhren wir durch alpines nur mit flachen, vom Winde verwehten Sträuchern und Gräsern bewuchertes felsiges Karstgebiet, welches uns einen ersten Eindruck der aufregenden Landschaft Neuseelands gab. Wir überquerten den Bealey River und tauchten das erste Mal in die verwunschenen Regenwälder Neuseelands ein.
In Arthurs Pass wollten wir eigentlich unsere erste Bergtour auf den Avalanche Peak laufen. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen mit Regen, Schnee und Graupel mussten wir leider umdisponieren und besuchten stattdessen den auch durchaus sehenswerten Lake Brunner und machten eine nächtliche Tour in einen vor lauter Glowworms glitzernden und leuchtenden Creek nahe unseres Campingplatzes. Neuseeland hatte uns in Bezug auf das Wetter die erste Lektion gelehrt und gezeigt, dass es einfach zu jeder Jahreszeit unberechenbar ist. Es sollte nicht die letzte bleiben…..
Weiter ging’s am nächsten Tag und strahlendem Sonnenschein weiter in Richtung Westküste. Das erste Ziel war Hokitika, eine kleine Stadt an der Westküste, mit malerischem Strand und einer langen Jadeschmucktradition. Wir nutzten den Stopp für ein entspanntes Frühstück, bummelten etwas durch die Stadt und stockten unsere Vorräte für die nächsten Tage auf. Anschließend fuhren wir die Westküste entlang, das Meer zu unserer Rechten und die Südalpen zu unserer Linken, durch verschiedene kleine Goldgräberstädtchen und über unzählige Flüsse zu unserem nächsten Tagesziel, der Okarito Lagoon.
Die Okarito Lagoon ist eines der größten zusammenhängenden Marschgebiete und beheimatet eine Unzahl an verschiedenen Vögeln. Wer will kann mittels der dort angebotenen Kajaktouren auch tiefer in dieses Ökosystem eintauchen.
Wir nutzten den Rest des Tages und liefen ein paar kürzere Rundtouren in der Lagune zu verschiedenen Lookouts. Die einbrechende Dunkelheit nutzten wir noch für ein entspanntes Bier am Strand am Eingang der Lagune und lauschten dem Klang der Brandung.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf zu unserem nächsten Highlight. Ziel war der Franz-Josef-Gletscher. Nach einer halbstündigen Fahrt dort angekommen, entschlossen wir uns gegen die teure Helitour und begannen unseren Aufstieg zum Gletschertor. Die gut ausgebaute Tour ist für jedermann einfach zu bewältigen. Auch wenn man den Gletscher aufgrund seines derzeitigen Stadiums nicht zu Fuß erreichen kann, lohnt sich dennoch der Weg. Die verschiedenen Moränenstadien hinterließen eine durch Eis geformte, schroffe Landschaft, in der immer wieder Todeisflächen und große Gletscherschliffe zu finden sind.
Nach der doch sehr touristisch geprägten Gletschertour mit den andauernd über unseren Köpfen kreisenden Helikoptern war es uns doch wieder nach etwas mehr Ruhe und wir machten uns auf und fuhren weiter entlang der Küste in Richtung Süden mit dem Ziel Haast, dem Beginn des Mount Aspring Nationalparks.