Von Bangkok aus fuhren wir über die Grenze nach Kambodscha, um uns in Siam Reap die Stadt selbst, die beeindruckende Tempelanlage und Unesco Weltkulturerbe Angkor Wat und eines der schwimmenden Dörfer anzusehen.
Drei Nächte verbrachten wir in dieser quirligen Stadt, aßen viel Streetfood, tranken Bier in der Pubstreet und genossen die Highlights rund um die Stadt bei schönstem Wetter.
Von Bangkok aus ging es mit dem Bus über die kambodschanische Grenze nach Siam Reap. Die Fahrt startete gegen 08:30 Uhr in Bangkok und es dauerte etwa vier Stunden, bis wir die Grenze erreichten. Dort angekommen, erklärte uns ein Angestellter der Busagentur ihm zu folgen. Dieser führte uns nun samt Gepäck zu Fuß zum thailändischen Grenzbüro. Dort reisten wir aus und konnten uns nach einem weiteren kurzen Fußmarsch beim kambodschanischen Grenzbeamten anstellen, um unser Visum on Arrival für Kambodscha zu bekommen und somit weiterreisen zu können.
Die Einreise verlief ohne Schwierigkeiten. Die Busagentur hatte bereits alle fälligen Kosten und Informationen an die Grenzbeamten weitergegeben, sodass wir nur kurz gemustert wurden, unsere Fingerabdrücke abgaben und nach kurzer Zeit problemlos nach Kambodscha einreisen konnten.
Wir wechselten den Bus, da anders wie in Thailand, in Kambodscha wieder auf der rechten Straßenseite gefahren wird und die Reise nach Siam Reap ging weiter. Gut drei Stunden dauerte die Fahrt, bis wir nachmittags endlich in Siam Reap ankamen.
Am Busbahnhof suchten wir uns einen Tuk Tuk Fahrer und fuhren in unser Hostel, checkten ein und duschten erst einmal, um von der langen Busfahrt wieder ein wenig fit zu werden.
Im Anschluss machten wir uns auf, um gleich noch ein wenig die Stadt zu erkunden.
Wir schlenderten, vorbei an etlichen Streetfoodständen, bis wir den Nightmarket erreichten. Hier merkten wir erstmals einen erheblichen Unterschied zu Thailand, denn auf dem Markt ging es eher zu, wie wir es aus den arabischen Ländern kannten.
Jeder Verkäufer spricht einen in gebrochenen Englisch mit „Hello Lady buy something!“ an. Dies scheint neben „Sir, buy a shirt!“ wohl der Lieblingsspruch der Verkäufer zu sein. Nachdem wir etliche Male dankend abgelehnt hatten und aus dem Markt herauskamen, besuchten wir noch die berühmte Pub Street.
Dort genehmigten wir uns ein kühles Bier und entschieden im Anschluss an einem der vielen Streetfoodlokale noch etwas zu essen, bevor wir uns auf den Rückweg zum Hostel machten und dort müde ins Bett fielen.
Am nächsten Tag frühstückten wir im Hostel und wurden gegen 08:30 Uhr von „unserem“ Tuk Tuk Fahrer abgeholt. Wir hatten bereits am gestrigen Tag ausgemacht, dass dieser uns am Hostel einsammelt, nach Angkor, der weltberühmten Tempelanlage fährt und uns dort von Tempel zu Tempel bringt. Wir vereinbarten einen Preis von 20$ für den ganzen Tag.
Auf dem Weg in Richtung Angkor hielt unserer Fahrer das erste Mal an einer riesigen modernen Anlage, in der wir unser Ticket kauften.
Wir entschieden uns für ein Tagesticket zum Preis von 37$ pro Person und stiegen zurück in unser Tuk Tuk. Dort zeigte uns unser Fahrer eine Karte von Angkor und erläuterte uns die beiden möglichen Touren. Es gibt dort eine große und eine kleine Runde.
Wir entschieden uns für die kleine Runde, da uns die sieben Anlagen, die man auf dieser besucht, durchaus reichten. Die Runde beinhaltet neben der größten und vermutlich auch beeindruckendsten Anlage Angkor Wat, weitere wie Bayon, Angkor Thom und Ta Prohm.
Trotz der „faulen“ Variante mit Tuk Tuk Fahrer, liefen wir an diesem wirklich sehr heißen Tag gut 12 km und staunten dabei über die wirklich beeindruckende Größe der Anlage und die Baukunst der damaligen Zeit.
Hungrig liefen wir im Anschluss zu den Straßenständen und gönnten uns dort gebratene Nudeln und gegrilltes Fleisch. Gut gesättigt, traten wir im Anschluss gleich den Heimweg an, da wir nach diesem anstrengenden Tag nur noch in unser Bett fallen wollten.
Für den nächsten Tag buchten wir uns über unser Hostel eine Tour zum Tonle Sap, dem größten See in Südostasien. Die Tour startete jedoch erst am frühen Nachmittag, sodass wir erst einmal ausschliefen, im Hostel frühstückten und uns danach noch ein wenig an den Pool legten.
Dort kamen wir mit einem Kanadier ins Gespräch, der bereits seit einigen Wochen in Siam Reap war, da es ihm hier zum einen sehr gut gefiel, er jedoch auch ein wenig dem Hostelbesitzer ein wenig unter die Arme griff und somit dort kostenlos übernachten konnte. Gordon war wirklich ein netter Kerl, etwa um die 60 Jahre, aber durchaus junggeblieben im Kopf. Wir quatschen mit ihm, bis wir vom Bus zu unserer Tour am Hostel abgeholt wurden.
Der Bus holte noch einige weitere Mitfahrer ab und wir fuhren etwa eine Stunde lang, bis wir am Tonle Sap ankamen. Dort ging es auf dem Wasser mit einem Boot weiter.
Im Boot versuchte uns der Guide einige Fakten über das dort gelegene Floating Village zu erklären, jedoch war sein Englisch nicht wirklich gut und wir hatten so unsere Schwierigkeiten seinen Erklärungen zu folgen. Wir zogen es daher eher vor die Aussicht zu genießen.
Nach etwa 15 Minuten erreichten wir das Dorf und stiegen vom Boot. Die eigentliche Besonderheit des Floating Villages ist es ja, dass die Häuser optisch so aussehen, als würden sie auf dem Wasser treiben. Dies ist jedoch nur in der Regenzeit der Fall und somit war es für uns nicht ganz so spektakulär, da es sich um Häuser auf hohen Stelzen handelte.
Interessant zu sehen war es trotzdem.
Nachdem wir zu Fuß durch das Dorf gelaufen waren, holte uns das Boot am anderen Ende wieder ab und wir fuhren wieder auf dem See entlang, bis wir an ein diesmal wirklich schwimmendes Haus kamen, an dem wir Tickets für 5$ pro Person für eine Fahrt in einem kleinen Paddelboot durch den Mangrovenwald kaufen konnten. Wir entschieden uns dafür und stiegen in das Boot.
Eine Frau, die am Bug des kleinen Bootes saß, manövrierte uns durch den Wald und wir genossen die herrliche Natur, aber vor allem auch die Ruhe.
Nach der etwa zwanzigminütigen Fahrt legten wir an einem schwimmenden Restaurant an, in dem wir uns eine viel zu teuere Kokosnuss gönnten und dabei den Sonnenuntergang genossen.
Anschließend ging es wieder auf das große Boot, mit dem wir noch eine kleine Runde über den See drehten, um der Sonne dabei zuzusehen, wie sie gänzlich verschwand.
Wieder zurück an der Bootanlegestelle, wartete bereits unser Bus, der uns nun wieder zurück zum Hostel brachte. Wir gingen nochmals los in Richtung Stadt und aßen noch ein Abendessen, da wir das eigentliche Abendessen auf dem schwimmenden Restaurant aufgrund der viel zu hohen Preise verweigert hatten.
Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich nichts geplant, sodass wir erst einmal ausschliefen, frühstückten und uns im Anschluss an den Pool legten. Dort lernten wir ein deutsch-kroatisches Paar kennen, die auch auf längerer Reise waren und tauschten uns gegenseitig über unsere Reiseerfahrungen aus.
Am frühen Nachmittag liefen wir nochmals durch Siam Reap selbst. Die vielen kleinen Gässchen dort laden durchaus zum Bummeln ein. Wir gönnten uns noch einen Fruitshake und liefen am späten Nachmittag wieder zurück zu unserer Unterkunft, denn der Hostelbesitzer hatte uns eingeladen mit ihm zu einem etwas abgelegenen Restaurant zu fahren.
Zusammen mit dem Pärchen, das wir bereits am Nachmittag kennengelernt hatten und Pi, dem Hostelbesitzer machten wir uns mit einem Tuk Tuk auf zum Restaurant.
Etwa eine Viertelstunde fuhren wir aus Siam Reap hinaus und fanden uns in Mitten von Reisfeldern, in einer Art Open Air Restaurant wieder. Selbst hätten wir hier niemals hingefunden, aber es bot sich uns wirklich ein wunderschöner Anblick. Schade eigentlich, dass dieses wirklich tolle und liebevoll gestaltete Restaurant nicht besser beworben wird.
Zu Essen wurde uns ein ganzes Huhn mit Reis, verschiedenen Soßen und Gemüse serviert. Alles wirklich sehr lecker. Dazu tranken wir ein paar Bier und genossen mal wieder einen wunderschönen und außerordentlich kitschigen Sonnenuntergang in einer phantastischen Kulisse.
Pi erzählte uns einige Geschichten über sich selbst, seine Familie und jede Menge anderer Themen, sodass wir erst relativ spät mit dem Tuk Tuk wieder zurück nach Siam Reap fuhren.
Zurück in der Unterkunft, mixte uns Gordon noch ein paar Drinks, denn wir wussten, dass wir bald von unserem Shuttle abgeholt werden, um den Bus nach Sihanoukville zu nehmen. Es war unsere erste Nachtbusfahrt in Südostasien und wir waren uns nicht sicher, was uns dort erwartet, sodass wir kein Problem damit hatten, ein wenig angeheitert zu sein.
Gegen 22:00 Uhr holte uns das Shuttle dann am Hostel ab und wir waren fast ein wenig traurig Siam Reap bzw. die netten Menschen, die wir dort kennengelernt hatten, zu verlassen. Scheinbar ging es auch Gordon und Pi so, denn beide verabschiedeten uns sehr herzlich und winkten uns vor der Unterkunft noch bis wir um die nächste Ecke verschwunden waren.