Da die Übernachtungspreise in Orten wir Nara oder Hiroshima unverhältnismäßig hoch waren, haben wir uns dazu entschieden in Osaka ein Hostel zu suchen und diesen Standort als Base für Ausflüge zu nehmen. Osaka selbst ist keine wirklich spannende japanische Stadt, kann aber als Zwischenstopp oder als Ausgangspunkt für Ausflüge durchaus besucht werden. Des Weiteren ist Osaka für seine ausgefallenen Restaurants und für sein Nachtleben in ganz Japan berühmt.
Am frühen Abend kamen wir am Bahnhof in Osaka an. Das Hostel erreichten wir von dort aus in wenigen Minuten Fußmarsch und checkten sogleich ein. Wir hatten uns dort für ein Doppelzimmer im Japanese Style entschieden, was wir später noch bereuen sollten, aber wenn man schon einmal in Japan ist, kann man dies ja mal ausprobieren. Nach dem Check-in und nachdem wir unsere Rucksäcke ins Zimmer gebracht hatten, machten wir uns gleich nochmals auf, da wir beide richtig Hunger hatten. In der Nähe war eine Mall mit einem großen Foodcourt, die wir zielsicher ansteuerten, da wir nicht lange nach einem Restaurant suchen wollten. Vollgefressen ging es im Anschluss auch gleich wieder zurück in Richtung Hostel und wir bereiteten unser Bett (Tatami und Futon) für die Nacht vor.
Am nächsten Morgen wachten wir äußerst gerädert auf. Die erste Nacht auf Tatami und Futon war nicht nur sehr hart, sondern auch sehr unbequem, sodass wir uns am Morgen fühlten als wären wir über Nacht um 50 Jahre gealtert. Wir brauchten also ein wenig um in die Gänge zu kommen, sodass wir uns dazu entschieden erst einmal Osaka selbst anzusehen. Nach einem starken Kaffee und einer erfrischenden Dusche, machten wir uns also auf in Richtung Dotonbori Street. Der Bereich um die Dotonbori Street und den gleichnamigen Kanal ist wohl die farbenfrohste Gegend von Osaka. Wir schlenderten durch die bunte und vor allem laute Straße und die angrenzenden Nebenstraßen, die vor allem als Shopping District, aber auch für ausgefallene japanische Restaurants wie Fugu Restaurants bekannt ist. Dort verbrachten wir einige Stunden und als wir Hunger bekamen gönnten wir uns in einem Cafe einen japanischen Käsekuchen.
Im Anschluss fing es an zu regnen und wir beschlossen zurück in Richtung Hostel zu laufen. Auf dem Heimweg nahmen wir uns im Supermarkt noch Sushi und andere japanische Fertiggerichte als Abendessen und Proviant für den nächsten Tag mit, denn da sollte es nach Nara gehen.
Nach unserem Abendmahl gingen wir relativ früh zu Bett, um am nächsten Tag einigermaßen ausgeschlafen in den Tag zu starten. Da die Nacht zuvor auf der japanischen Bettenkonstruktion schon nicht bequem war, versuchten wir es diese Nacht mal mit dem Stapeln der Futons. Da diese jeweils 1,20m breit waren, war das Schlafen an sich zwar zu zweit etwas beengter, jedoch auf diese Weise auch ein bisschen bequemer.
Besser erholt starteten wir in den nächsten Tag und machten uns auf zum Bahnhof, um von dort aus nach Nara zu fahren. Nara verfügt über eine große Anzahl an Tempeln und Schreinen, ist aber vor allem für die dort frei herumlaufenden Rehe bekannt. Den Tag dort haben wir in einem extra Artikel zusammengefasst.
Am späten Nachmittag fuhren wir von Nara aus wieder zurück in Richtung Osaka, da wir uns noch mit Georgie, Leigh und Luke verabredet hatten, um uns gemeinsam ein Baseballspiel anzusehen. Georgie und Leigh haben wir bereits ein Kyoto kennengelernt und die beiden folgten uns einen Tag später nach Osaka. Luke haben wir auch in Kyoto bei unserer Cooking Class kennengelernt und er war bereits seit zwei Tagen in Osaka.
Das Baseballspiel war nicht allzu spannend, da die Hanshin Tigers keinen guten Tag erwischten und sang- und klanglos gegen die Chunichi Dragons aus Nagoya untergingen. Da es aber für mich als auch für Benno das erste Baseballspiel war, fieberten wir ausgiebig mit.
Während des Spiels genossen wir alle ein paar Bierchen, sodass wir im Anschluss leicht angetrunken entschieden, gemeinsam noch einen Ramen essen zu gehen. Die Ramenbude servierte den vermutlich schlechtesten Ramen, den wir in unserer ganzen Zeit in Japan gegessen haben, aber wenigstens sättigte es 🙂
Wir beschlossen gemeinschaftlich im Anschluss noch Karaoke singen zu gehen und so suchten wir uns eine Bar, in der wir uns bis spät in die Nacht die Seele aus dem Leib grölten. Als die Bar zumachte und wir immer noch nicht genug hatten, zogen wir zusammen mit ein paar Franzosen, die wir in der Karaokebar kennenlernten, weiter in ein Disko, um dort noch etwas unser Tanzbein zu schwingen. Wie wir feststellten, freuen sich die Japaner unheimlich, wenn eine Horde angetrunkener Europäer bzw. Australier in ihre Disko einfällt, denn es wurde sofort ein Tisch für uns bereitgemacht und wir wurden kostenlos mit einer Flasche Vodka und Beigetränken versorgt. So tanzten wir als bis in die frühen Morgenstunden bis wir uns gegen 6:00 Uhr zurück ins Hostel aufmachten.
Am nächsten Tag mussten wir folglich erst einmal ausschlafen und beschlossen nach dem Aufstehen den Tag faul im Hostel zu verbringen. Lediglich um etwas zu essen verließen wir das Hostel, ansonsten verbrachten wir den Tag, um an unserer Homepage zu arbeiten und die kommenden Tage in Japan zu planen.
Für den kommenden Tag planten wir zusammen mit Georgie und Leigh einen Ausflug nach Hiroshima. Früh am Morgen ging es also los, da wir die beiden bereits gegen 8:00 Uhr am Bahnhof Osaka-Shin trafen, zu dem wir vom Hostel aus eine knappe Dreiviertelstunde brauchten.
Nach etwas Hin- und Her fanden wir die beiden auch am Bahnhof, holten uns Tickets für den Shinkansen und machten uns auf den Weg nach Hiroshima. Den Ausflug dorthin haben wir ebenfalls in einem separaten Artikel zusammengefasst.
Am Abend kamen wir wieder in Osaka-Shin an und beschlossen noch gemeinsam einen Happen Essen zu gehen. Im Anschluss verabschiedeten wir die beiden, da es unser letzter Abend in Osaka war. Da Melbourne jedoch auch noch auf unserer Reiseliste steht, werden wir die beiden dort ganz bestimmt besuchen und somit wieder treffen.
Am darauffolgenden Tag checkten wir aus dem Hostel aus und liefen zum Bahnhof, um vor dort aus zu unserem nächsten Ziel Takayama zu fahren.