Nara eignet sich hervorragend als Tagesausflug von Kyoto oder wie in unserem Fall von Osaka, da es von beiden Städten in etwa einer Stunde mit dem Zug erreichbar ist. In Nara selbst befinden sich viele Tempel wie auch der Todai-Ji Schrein, der eine 18m hohe Buddha Statue beherbergt und zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
Von Osaka aus ging es für uns mit dem Zug nach Nara. Dort kamen wir am späten Vormittag gegen 10:00 Uhr an und machten uns sogleich auf den Weg in den Nara Park, der so gut wie alle Sehenswürdigkeiten Naras beherbergt.
Schon auf dem Weg zur ersten Tempelanlage Kofuku-Ji begegneten uns die ersten Rehe und Hirsche auf der Straße und den Grünstreifen am Rand.
Kofuku-Ji besteht aus mehreren Bauten, die alle zu den Nationalschätzen Japans zählen. Vor allem die fünfstöckige Pagode mit ihrer Gesamthöhe von etwa fünfzig Metern, die damit die zweit höchste Pagode Japans ist, hat uns fasziniert. Im Jahre 1998 wurde diese prächtige Tempelanlage zusammen mit mehreren anderen Bauten und den Gärten in Nara zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Wir schlenderten zwischen den Rehen hindurch weiter, die sich übrigens auch vor einem verneigen. Vor allem dann, wenn man ihnen etwas zu essen gibt. Futter für die Rehe kann man in Nara an jeder Ecke kaufen, wir sparten uns dies jedoch. Es war allerdings ziemlich lustig, andere dabei zu beobachten, die Futter kauften. Meistens lief es nämlich darauf hinaus, dass eine Horde von 10 – 15 Hirschen oder Rehen vor lauter Gier auf diese Leute zuliefen, bissen, zwickten und stießen und die Leute, meisten Chinesen das Futter panisch wegwarfen und davonliefen. Zum zuschauen wirklich zu empfehlen! Es ist zum Schreien! 😉
Nach etwa 20 Minuten Fußmarsch kamen wir beim wohl berühmteste Gebäude in Nara, dem Todai-Ji an. Der Name bedeutet übersetzt soviel wie „Großer Tempel des Osten“. Dies kann man auch wortwörtlich nehmen, da die Haupthalle der buddhistischen Tempelanlage das größte nur aus Holz gebaute Gebäude der Welt ist. Zudem findet man in der Haupthalle einen achtzehn Meter hohen und aus 450 Tonnen Kupfer bestehenden Buddha (Daibutsu).
Bekannt ist dort auch noch die Holzstatue des Arhat Pindola-Bharadvaja eines Buddhisten aus dem 18. Jahrhundert, der sich mit Zauberei befasst hat und daher nicht in den Tempel darf. Um den Heilungsprozess bei Krankheiten und Verletzungen zu forcieren, reiben die buddhistischen Pilger zuerst das betroffene Körperteil der Holzstatue und im Anschluss die gleiche Stelle an ihrem eigenen Körper. Zum Glück haben wir keine Krankheiten und mussten es nicht versuchen.
Im Anschluss liefen wir weiter zum Tamukeyamahachimangu, einem Shinto Schrein, der uns vor allem aufgrund der Aussicht anzog. Der Schrein ist etwas höher gelegen, sodass man schön über die Stadt blicken kann. Wir genossen dort auch unser mitgebrachtes Mittagessen, da hier ein Aufenthaltsraum mit kostenlosem Tee angegliedert war und dort ausnahmsweise mal keine Rehe herumliefen.
Gesättigt liefen wir bergab und genossen den Nara Park. Wir fanden ein kleines Cafe und entschlossen uns dort uns noch einen Kaffee zu leisten. Nach der kurzen Rast, besuchten wir noch den Wakamiya Shrine, der für seinen Weg mit den vielen Laternen bekannt ist. Gerne hätten wir das Schauspiel mit den beleuchteten Laternen bei Nacht gesehen, doch dies ist wohl nur einige Male im Jahr zu bestaunen.
Bevor wir uns wieder in Richtung Bahnhof aufmachten, besuchten wir noch den Kasuga-Taisha Tempel. Auch den Weg zu diesem Schrein säumen über 1000 Laternen.