Nach einer vierstündigen Busfahrt von Split mit erneutem Grenzwechsel erreichten wir unser drittes Land auf der Route – Bosnien und Herzegowina. Als ersten, kurzen Stopover hatten wir uns für Mostar entschieden, da wir keine Lust mehr auf Massentourismus und antike Städte hatten. Dubrovnik ließen wir daher erst mal links liegen, um uns ins Inland des Balkans aufzumachen.
Wir erreichten Mostar am späten Nachmittag, während eines starken Gewitters. Die Straßen waren zeitweise als solche nicht mehr zu erkennen, da das Wasser 20 Zentimeter hoch in den Straßen stand. So hieß es erstmal warten….
Als der Regen schließlich nachgelassen hatte, machten wir uns auf in Richtung unserer Unterkunft, einem Guesthouse im Stadtzentrum. Dort angekommen stellten wir unsere Rucksäcke ab und machten uns auf, die weltbekannte, mehrfach zerstörte und zuletzt 2004 wieder aufgebaute Brücke von Mostar zu erkunden.
Zuerst stand allerdings noch ein kurzer Abstecher zum Bahnhof auf dem Programm, da wir unsere Weiterfahrt für den nächsten Tag noch nicht entschieden hatten. Ausnahmsweise hätten wir nämlich von Mostar mit dem Zug nach Sarajevo weiterfahren können. Aufgrund der frühen Abfahrtszeiten entschieden wir uns allerdings für den späteren, jedoch auch etwas teureren Bus.
Danach ging es schnurstracks in die Innenstadt. Vor der Brücke schlenderten wir durch die kleinen Gässchen und konnten immer wieder einen Blick auf den Fluss erhaschen. Die letzten Meter vor der Brücke bummelten wir uns vorbei an einer kleinen Moschee. Bosnien und Herzegowina ist das einzige Land Europas mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung, sodass wir auf unserem Weg zur Brücke das erste Mal auf unserer Reise den Muezzin rufen hörten.
Als wir die Brücke selbst erreichten, herrschte hier wenig Andrang. Insgesamt war es aber nach den sehr lebhaften Tagen in Split und dem Krka Nationalpark eine fast entspannte Atmosphäre.
Auf der Brücke machten zwei Locals gerade etwas Stimmung, da einer der beiden bereits seine Badehose trug und von der Brüstung in den 19 Meter tiefer liegenden Fluss springen wollte. Da die anwesenden Touristen jedoch noch nicht genug „Trinkgeld“ bezahlt hatten, schlenderten wir weiter. Es sollte wohl noch länger dauern.
Wir bummelten noch ein wenig durch die angrenzenden Viertel. Erstaunlicherweise entdeckten wir auch über 20 Jahre nach dem Ende des Bosnienkrieges immer noch Kampfspuren in den Fassaden der Häuser und auch noch recht viele Ruinen innerhalb des Stadtzentrum.
Eine wohl wirkende Mahnung.
Wir gönnten uns noch eine Portion Cevapcici in einem kleinen Imbiss am Rande des Zentrums (Fresskoma für 2 für unter 10€) bevor wir in unsere Unterkunft zurück gingen.
Am nächsten Morgen fuhren wir entspannt mit dem Bus durch die Berge Bosniens bis zu unserem nächsten Ziel Sarajevo.