Aufgrund Bennos kleinem Zwischenfall hatten wir leider nur noch einen Tag, um Mandalay zu entdecken, denn am nächsten Tag ging bereits unser Flieger nach Neu-Delhi. So nutzen wir die Zeit, um auf den 240m hohen Mandalay Hill mit seinen etlichen Klöstern und Pagoden zu besichtigen und unsere letzten Stunden in Myanmar zu genießen.
Gegen Mittag erreichten wir Mandalay und fuhren auch gleich mit dem Tuk Tuk zu unserem Hostel. Wir haben uns für die letzte Nacht wieder für ein Zimmer im Ostello Bello Hostel geleistet. Diese Art von Hostels gibt es in Myanmar in Bagan sowie am Inle See und sind für burmesische Verhältnisse zwar etwas teurer als andere, bieten jedoch einen relativ hohen Standard und einige nette Annehmlichkeiten, wie kostenlosen Kaffee, Tee, Wasser und Snacks.
Wir konnten trotz der frühen Tageszeit nach einem Kaffee bereits in unser Zimmer, sodass wir kurz duschten und somit startklar waren, um noch etwas von Mandalay zu sehen. Eigentlich wären wir sehr gerne noch zur Hsinbyume-Pagode fahren, jedoch liegt diese in Mingun und allein die Fahrt dorthin dauert etwa eine Stunde. Zudem ist Mingun mit dem Auto nur sehr umständlich zu erreichen und die Boot über den Irrawaddy Fluss fahren nur bis Mittags. Somit fiel das schon mal aus.
Wir entschieden uns daher, ein Tuk Tuk zu nehmen und uns in die Nähe des Mandalay Hill fahren zu lassen.
So liefen wir los und kamen nach kurzer Zeit an den Mandalay Palace, mit seinem künstlich angelegten Wassergraben drumherum. Von hier aus war der Mandalay Hill mit seinen vielen Pagoden auf dem Weg nach oben, bereits gut zu erkennen, jedoch bemerkten wir schnell, dass wir, da wir keinen Eintritt für den Palast zahlen wollten, einmal komplett um die Anlage herumlaufen mussten. Wie sich herausstellte, hat die quadratische Anlage jedoch eine Länge von 2,5 km und die Außentemperatur lag bei etwa 38°C. Bis wir schließlich am Fuß des Mandalay Hill standen, waren wir bereits ziemlich mitgenommen.
Nun hieß es jedoch noch hinauf auf den Hügel. Wir folgten zuerst der Straße, die in Serpentinen verlief, wir änderten jedoch bald unseren Plan, da wir einen kleinen ausgetrampelten Pfad fast gerade nach oben fanden. So war es zwar etwas steiler, aber man wurde nicht andauernd von Autos überholt.
Oben angekommen, fuhren wir mit der Rolltreppe die letzten Meter zur höchsten Tempelanlage und bezahlten dort, wie üblich, den Touristeneintritt.
Wir staunten nicht schlecht über die prächtige Anlage mit vielen kleinen Spiegeln und selbstverständlich viel Gold verziert. Zudem hatte man von hier oben einen wunderbaren Rundumblick über die ganze Stadt.
Wir holten uns noch zwei kühle Getränke an einem Stand und machten uns im Anschluss an den Abstieg. Hierfür nahmen wir jedoch eine andere Route und liefen etliche Stufen bergab. Dabei kamen wir immer wieder an Kloster- oder Tempelanlagen vorbei.
Unten angekommen suchten wir uns ein Tuk Tuk und ließen uns zurück in die Unterkunft fahren. Dort ließen wir den restlichen Abend in der Rooftopbar des Hostels beim Pubquiz ausklingen.
Am nächsten Morgen war dann mal wieder packen angesagt, denn am frühen Nachmittag ging bereits unser Flug nach Indien. So frühstückten wir noch gemütlich im Hostel, checkten aus und stiegen gegen Mittag ins Taxi Richtung Flughafen.
So hieß es also „Mingalaba Myanmar“ (Auf Wiedersehen Myanmar), „Cezu tin ba deh“ (Danke) und „Nout ma thway mae“ (bis bald). Wir haben dieses Land und die Herzlichkeit der Menschen wirklich ins Herz geschlossen und konnten dies auch bis zum Schluß verspüren, denn beim Start unserer Maschine verbeugte sich das Bodenpersonal und winkte bis das Flugzeug abgehoben hatte.