Nach den entspannten Tagen auf den beiden Inseln, machten wir einen nächsten Stop in Kampot. In der kleinen Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern wollten wir mal wieder ein wenig aktiv werden, da die Stadt zum einen für den Pfefferanbau bekannt ist, zum anderen jedoch auch ganz in der Nähe der Bokor Nationalparks liegt. Wir verbrachten vier Tage in dieser tollen Stadt, die uns nicht nur aufgrund der vielen französischen Kolonialbauten sehr gut gefiel.
Mit der Fähre ging es von Koh Rong Samloem wieder zurück nach Sihanoukville. Diese Stadt wurde jedoch offensichtlich innerhalb der letzten Jahre von den Chinesen aufgekauft und ist somit alles andere als schön. Überall entstehen Spielkasinos, man sieht Müll und Baustellen an jeder Ecke und wie wir erfuhren ziehen auch die meisten Kambodschaner, die es sich leisten können, von dort weg, da u.a. Korruption hier auf der Tagesordnung steht.
Wir beschlossen auf jeden Fall nicht hier zu bleiben und machten uns stattdessen, zusammen mit einem Belgier und einem Engländer, die wir auf der Fähre kennenlernten mit dem Taxi auf den Weg nach Kampot. Der Belgier wohnt seit einigen Jahren in Kampot und empfahl uns nicht mit dem Bus zu fahren, da dieser für die Strecke von lächerlichen 100 km in etwa 5 Stunden benötigt und das Taxi hingegen „nur“ drei Stunden fährt.
Da wir nun zu viert waren, waren die Kosten für das Taxi auch überschaubar und so stiegen wir ins Auto. Kaum waren wir losgefahren, wussten wir auch, warum die Fahrt so lange dauert, denn in der Straße waren Schlaglöcher, in denen man ein ganzes Tuk Tuk versenken hätte können und der Taxifahrer fuhr die meiste Zeit neben, statt auf der Straße. Ziemlich gerädert kamen wir folglich am Nachmittag an und checkten erst einmal in unserem Hotel ein.
Wir ließen den restlichen Tag gemütlich ausklingen, gönnten uns noch ein leckeres Abendessen und fielen am Abend müde ins Bett.
Gut ausgeschlafen, frühstückten wir im Restaurant unseres Hotels.
Da wir von den vielen französischen Kolonialbauten beeindruckt waren, beschlossen wir uns Kampot selbst anzusehen. So schlenderten wir den ganzen Tag durch die Stadt, entdeckten immer mal wieder ein wirklich tolles Gebäude, tranken Kaffee, liefen am Durian Kreisverkehr vorbei und waren erstaunt, wie sauber Kampot im Vergleich zu Sihanoukville, aber auch Siam Reap, ist.
Unsere Unterkunft hatten wir nur für zwei Nächte gebucht, merkten jedoch, dass Kampot noch mehr zu bieten hatte und wollten daher unbedingt noch zwei oder drei Nächte dranhängen. Wir erkundigten uns beim Hotelpersonal, konnten das Hotel jedoch nur um eine weitere Nacht verlängern. Somit mussten wir uns bald um eine weitere Unterkunft bemühen.
Für den nächsten Tag mieteten wir uns einen Roller, denn wir wollten eine der Pfefferfarmen in der Umgebung besuchen. Da wir auf das Frühstück am Morgen verzichtet haben, machten wir auf dem Weg zur Farm La Plantation einen Stop bei einem wirklich idyllisch gelegenen kleinen Restaurant. Dort aßen wir Pepperchicken, denn wir wollten gleich mal wissen, wie denn der Pfeffer aus der Umgebung mundet. Und wir wurden definitiv nicht enttäuscht, denn das Essen war wirklich lecker.
Das Restaurant war im Freien gelegen und so waren auch die Haustiere des Restaurantbesitzers anwesend. Einige Katzen und Hunde liefen um uns herum und ließen sich von uns streicheln. Der Besuch des Restaurants hat sich daher nicht nur aufgrund des leckeren Essens für uns gelohnt.
Wir fuhren die kleine Straße weiter und erreichten kurz darauf die Pfefferplantage.
Wir parkten den Roller und liefen den kleinen Weg entlang, bis wir an ein größeres Gebäude kamen, an dem man sich für eine kostenlose Tour anmelden konnte. Wir tranken noch schnell etwas und dann ging die Tour durch die Plantage auch schon los.
Wir erfuhren einige sehr interessante Fakten über die verschiedenen Pfeffersorten, wie die angebaut, behandelt und geerntet werden.
Nach der Tour liefen wir zurück zu dem großen Gebäude, von dem aus die Tour begonnen hat und hatten dort die Möglichkeit die verschiedenen Pfeffersorten zu probieren. Selbstverständlich konnten wir im Anschluss nicht anders, als uns auch die ein oder andere Sorte Pfeffer zu kaufen und mitzunehmen.
Nach diesem wirklich interessanten Erlebnis, fuhren wir mit dem Roller weiter zum Secret Lake. Die Landschaft rund um diesen See ist wirklich malerisch und dort stehen einige Bungalows mit Hängematten zur Verfügung, die bei den heißen Temperaturen zum Entspannen einladen.
Aufgrund der schlechten Straßenbedingungen, brachen wir jedoch rechtzeitig wieder auf zurück nach Kampot, da wir uns ungern in eines der vielen Schlaglöcher legen wollten.
Zurück in Kampot schauten wir uns zuallererst einmal nach einer neuen Unterkunft um. Dies stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Die meisten Unterkünfte waren angeblich ausgebucht und so buchten wir letztendlich über das Internet ein etwas teureres Hotel. Zufrieden eine Unterkunft für die nächsten Tage zu haben, suchten wir uns ein Restaurant und aßen dort zu Abend, bevor wir wieder zurück in unser Hotel liefen.
Für den nächsten Tag stand folglich erst mal ein Umzug in unser neues Hotel auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin sahen wir viele Einheimische vor ihren Häusern, die Feuer machten und dort Geld hineinwarfen. Vermutlich war es kein echtes Geld, aber wer weiß. Im Hotel angekommen, bekamen wir dann endlich die Antwort, warum so viele Hotels ausgebucht waren und die Leute Geld verbrannten. Der Hotelbetreiber erklärte uns, dass am heutigen Tage das chinesische Neujahrsfest begann und daher viele Hotel schlicht und ergreifend zugemacht hatten, um selbst feiern zu können.
Da neben den Hotels aber auch viele Restaurant und Geschäfte geschlossen hatten, beschlossen wir es uns auf der Dachterrasse des Hotels bequem zu machen, Fotos zu sortieren und an der Website zu arbeiten.
Am darauffolgenden Tag fuhren wir zum Bokor Nationalpark. Die ersten Kilometer aus der Stadt heraus stellten sich jedoch als ziemliche Tortour dar, da es hier über eine Schotterstraße ging, man ständig von Autos, anderen Roller, LKWs oder Bussen überholt wurde und wir trotz Sonnenbrille kaum noch etwas sehen konnten. Im Nationalpark angekommen, sahen wir aus wie Pandas, denn wir hatten eine zentimeterdicke Staubschicht nicht nur im Gesicht.
Am ersten Stop angekommen, gönnten wir uns erst einmal eine erfrischende Kokosnuss und bestaunten im Anschluss eine sehr große Buddhastatue zusammen mit vielen Locals, die aufgrund des Neujahrsfestes hergekommen waren.
Wir hielten noch an einigen Tempelanlagen, die allesamt im dichten Nebel standen. Etwas schade, da uns anderenfalls vermutlich neben den schönen Tempeln auch eine grandiose Aussicht erwartet hätte.
Wir fuhren weiter, besuchten kurz eine ziemlich heruntergekommene Kirche und fuhren im Anschluss weiter zu unserem letzten Stop, einem Wasserfall, der jedoch aufgrund der Trockenzeit nicht allzu viel Wasser hatte.
Zurück im Hotel genossen wir den Sonnenuntergang auf der Dachterrasse und packten im Anschluss unsere Sachen zusammen, denn am kommenden Tag wollten wir mit dem Bus weiter in die Hauptstadt Kambodschas, nach Phnom Penh fahren.
So checkten wir am nächsten Tag aus, brachten den Roller zurück, tranken noch einen Kaffee und warteten auf den Bus.