Nach einem 16 stündigen Flug von München über London erreichten wir unser erstes Ziel auf unserer Reise nach Australien: Hong Kong. Aufgrund der Reisdauer hatten wir uns entschlossen hier einen viertägigen Stopover einzulegen.
Nach geglücktem Gepäckempfang und Einreise fuhren wir mit dem Flughafenbus in Richtung unseres Hotels im Stadtteil Kowloon. Der frühe Abend und die beginnende Dunkelheit eröffneten uns einen ersten Eindruck dieser dynamischen und sehr bunten Stadt. Ein Meer von Menschen schob sich entlang der großen Einkaufsstraßen zwischen dem Victoria Harbour und den weiter im Stadtzentrum gelegen Stadteilen Kowloons. Diese wuselige Metropole hatte uns bereits in ihrem Bann gezogen, sodass wir uns entschlossen trotz langem Flug die Stadt bei einem abendlichen Spaziergang zu erkunden. Wir liefen an allerhand hell beleuchteten und bunten Schaufenstern vorbei in Richtung des Victoria Harbour im Süden. Hier bot sich uns die bereits aus diversen Fotos bekannten Skyline der auf der anderen Seite des Hafens liegenden Stadteile Soho und Central mit ihren großen, hell den ganzen Hafen erleuchtenden Werbebildschirmen an den Hochhäusern. Wir spazierten eine Weile entlang des Piers bis wir den Uhrenturm des Bahnhofs der ehemaligen Kowloon-Canton Railway erreichten. Aufgrund unserer fortgeschritten Müdigkeit und der nun zum Glück schon abendlichen Stunde ging’s von dort aus zurück zu unserem Hotel. Jetzt hieß es erst einmal Jetlag bekämpfen und für die nächsten Tage rüsten.
Am nächsten Morgen ging es zeitig los in Richtung Star Ferry Terminal da wir uns für unseren ersten Tag einen Besuch auf dem Peak dem Hausberg von Hong Kong vorgenommen hatten. Auch die bekannten Staircases, verschiedene zu einer langen Rolltreppe verbundene Abschnitte mithilfe derer das sehr bergige Hong Kong leichter zu bewältigen ist, standen auf unserer ToDo-Liste. Doch zuvor kauften wir uns ein Ticket um mit den historischen Fähren die Überfahrt über den Victoria Harbour anzutreten. Von da aus ging es die bereits erwähnten Staircases immer weiter nach oben. Am oberen Ende angelangt spazierten wir entlang der Caine Road bis wir zum Einstieg in die Peak Tram kamen.
Die Peak Tram ist eine historische Standseilbahn die den Peak mit der Stadt Hong Kong verbindet und sich steil über das Hochhausmeer von Central erhebt bis sie den Peak Tower erreicht. Von hieraus gibt es einen sagenhaften Blick über die Skyline von Central bis hinüber nach Kowloon.
Des Weiteren gibt es hier eine Mall mit allerhand Fastfood Restaurant, und eine Galerie. Hier beginnt auch der Morning Trail, ein 3,5 km langer Rundweg um den Peak. Entlang des Weges gibt es allerhand Informationstafeln über die einheimische Flora und Fauna und es ergeben sich immer wieder sehenswerte Ausblicke auf Hong Kong und seine Bucht mit den vielen Inseln.
Als wir nach ca. einer Stunde den Peak Tower wieder erreichten, entschlossen wir uns den Ausblick noch ein Weilchen länger zu genießen und machten uns an den Abstieg. Der Weg führte über diverse Serpentinen immer weiter den Peak hinab bis wir den Regenwald verließen und wieder in den Großstadtdschungel eintauchten. Wir folgten den Straßen immer bergab in Richtung Victoria Harbour bis wir schließlich das Hong Kong Exhibition Center mit der dortigen Golden Bauhinia erreichten. Diese goldene Orchidee wurde von den Engländern an die Chinesen bei der Übergabe Hong Kongs überreicht. Von da aus machten wir uns mit den für Hong Kong typischen Ding Dings (doppelstöckige Straßenbahnen) zurück in Richtung Fährterminal um unsere Rückfahrt nach Kowloon anzutreten.
Nachdem wir mit der Fähre wieder nach Kowloon über gesetzt hatten, bummelten wir noch ein wenig durch die Geschäfte entlang der Einkaufsstraßen Canton und Nathan Road bevor wir nach einem chinesischen Abendessen in einem typischen Restaurant bei gebratenen Nudeln und Dim Sum, sowie ein paar Bier in einer Bar nahe unseres Hotels den Tag beendeten.
Am zweiten Tag unseres Hong Kong Aufenthaltes stand Kowloon selber auf unserem Plan. Los ging es am Morgen mit einem Spaziergang im Kowloon Park. Im Allgemeinen sind die Parks in Hong Kong eine Oase der Ruhe in der sonst sehr geschäftigen City. Man kann hier am Morgen entspannt seinen Kaffee genießen und sich dabei die überlebensgroßen Figuren verschiedener chinesischer Comicfiguren auf der Avenue oft the Comic Stars anschauen oder man beobachtet Chinesen bei ihren morgendliche Tai Chi Übungen oder man genießt einfach einen Moment Ruhr abseits der mit Menschen vollgestopften Straßen.
Im Anschluss bummelten wir entlang der Canton Road in Richtung des Victoria Harbour vorbei an einer Unzahl an Designer-, Schmuckläden, Banken und Luxushotels. Gefühlt finden sich in Kowloon Rolexläden wie andernorts Starbucksfilialen. Entlang der Seitenstraßen finden sich aber auch andere Geschäfte, sodass man hier durchaus ein wenig Bummeln und Einkaufen kann.
Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf in Richtung Monkok nördlich von Tsim Sha Tsui gelegen. Hier etwas weiter vom Luxus Glamour der Straßen rundum den Victoria Harbour entfernt, findet man das etwas authentischer Hong Kong.
Wir wollten unbedingt noch Hong Kongs Märkte erkunden. Also begaben wir uns ausgehend von unserem Hotel in Tsim Sha Tsui nach Norden. Ziel waren der Flowermarket, der Birdmarket, der Goldfishmarket, sowie Temple Street Night Market in dessen unmittelbarer Nähe sich auch der Jade Market befindet.
Wie aus den Namen ersichtlich haben alle Märkte Hong Kongs ein Thema bzw. haben sich auf eine Produktgruppe spezialisiert. In Folge dessen gibt es auf dem natürlich auf dem Goldfish Market alles für Aquaristiker, auf dem Blumenmarkt Blumen usw. Den abendlichen Abschluss bildete der Temple Street Night Market. Ein überlaufenes Menschen und Ständewirrwarr in dem man vor allem am Anfang des Market sehr viel touristischen Ramsch und chinesische Elektroprodukte angeboten bekommt. Je weiter man sich aber in das abendliche Treiben begibt, desto vielfältiger und authentischer wird dieser Markt.
Aus den Garküchen an den Straßenrändern duftete es verführerisch, sodass wir nicht wiederstehen konnten und uns für ein abendliches Mahl in einer der vielen keinen Garküchen entschieden. Aufgrund der anfänglichen Überforderung mit der Auswahl und dem Manko einer rein chinesischen Karte wurden wir jedoch von unserer Tischnachbarin, einer aus China stammenden Kanadierin, schnell in die Zusammenstellung eines chinesischen Abendessens eingewiesen.
Neben verschiedenen Arten von Meeresfrüchten, frittierten Fisch und diversen anderen Leckereien wurde es ein spannender Abend mit ausgefallenen Genüssen, interessanten Gesprächen und dem ein oder anderen Rülpser und Schniefer im Hintergrund.
Gut gestärkt bummelten wir weiter durch das Gewirr von Menschen und Ständen. Hier und da nutzten wir noch die Möglichkeit eines Snacks am Straßenrand bis wir weit nach Mitternacht unser Hotel erreichten.
Zum Glück warteten am nächsten Morgen keine bösen Überraschungen auf uns. Wir hatten beide, allen Unkenrufen zu Trotz, den Ausflug in die Garküchen Hongkongs ohne darauf folgende Magenverstimmung vertragen. Daher ging es auf die Hong Kong Island und dem Festland mit dem Boot ca. 30 min vorgelagerte Insel Lantau.
Hier befindet sich nämlich der mit 34m zweitgrößte sitzende Buddha der Welt. Die als Tian Tan Buddha bezeichnete Bronzestatue befindet sich auf einer Bergspitze am Kloster Po Lin auf einer Plattform die über 268 Stufen zu erreichen ist.
Nachdem wir mit der Fähre auf Lantau in Mui Wo angekommen waren, suchten wir uns zuerst die Bushaltestelle des öffentlichen Buses (Linie 2 nach Ngong Ping), welcher uns vom Hafen hinauf in die Berge bringen sollte. Was nach kurzer Orientierung kein Problem darstellte. Die Fahrt zum Tian Tan Buddha dauerte über in Sepentinen gewundene Straßen ca. 45 Minuten. Vorbei ging’s an kleinen Dörfern und jeder Meng Dschungel bis wir die Haltestelle des Klosters erreichten.
Das sehr touristisch ausgebaute Areal dient bis zur heutigen Zeit als buddhistisches Kloster. Nach einem ausgedehnten Rundgang durch die Tempelanlage (kostet 60,- HK$) und einem Besuch der Plattform zu Buddhas Füßen ging es mit Ngong Ping 360 Seilbahn wieder talwärts. Die Bahn verläuft durch den Lantau Country Park und gibt immer wieder herrliche Blicke auf das Grüne Hongkong frei. Auch ist der Blick hinüber zum Flughafen nicht zu verachten.
Die Gondel verbindet Ngong Ping mit der MTR (Mass Transit Railway) in Tung Chung an dessen Bahnhof sich auch die Talstation der Seilbahn und eine große Mall befinden. Wir bummelten ein wenig durch die Mall bevor wir uns mit dem MTR wieder in Richtung Kowloon aufmachten.
Dort wieder angekommen schnappten wir uns unsere Rucksäcke die wir netterweise im Hotel am Morgen beim Auschecken im Hotel lassen konnten. Wir bummelten ein letztes Mal durch die Straßen Kowloon und machten uns ausgehend vom Victoria Harbour auf zum Flughafen.
Wir mussten ja schließlich unseren Weiterflug auf den roten Kontinent nach Melbourne erreichen….