Wir beendeten unseren Roadtrip über die Nordinsel in Paraparaumu, einem Vorort Wellingtons. Dort übernahmen wir nochmals einen Housesit mit Hund und zwei Katzen, bevor wir noch ein paar Tage in Wellington selbst verbrachten und uns im Anschluss mit der Fähre zur Südinsel aufmachten.
Über trustedhousesitter.com bekamen wir die Zusage von Rachel, dass wir fünf Tage auf ihr Haus, ihre beiden Katzen Wallace und Hamish sowie ihren Hund Floyd aufpassen dürfen. Wir machten uns also von Taupo aus auf den Weg und kamen am späten Nachmittag in Paraparaumu an. Dort wurden wir von Rachel auch gleich herzlich begrüßt. Rachel musste arbeitsbedingt von Montag bis Freitag nach Auckland und Christchurch und hatte auch nicht mehr viel Zeit bis sie zum Flughafen aufbrechen musste. Sie zeigte und erklärte uns alles auf die Schnelle und war dann auch schon weg.
Wir genossen die paar Tage bei Rachel, da wir, wenn auch nur für kurze Zeit, mal wieder ein Zuhause mit gut ausgestatteter Küche und allem drum und dran für uns hatten.
Floyd, einen relativ großen Mischling, haben wir gleich ins Herz geschlossen. Die Gassirunden mit ihm führten uns so gut wie immer in den direkt neben Rachels Haus beginnenden Queen Elisabeth Park.
Der Queen Elisabeth Park ist ein großer Park mit teilweise geteerten Straßen und vielen verschiedenen Trampelpfaden durch die Dünen, die zum Teil auch hinab zum Whareroa Beach führen. Mit Floyd liefen wir fast jedes Mal eine neue Route und genossen die wirklich schöne Natur dort.
Von Geordie, dem Hund bei unserem ersten Housesit, waren wir es gewohnt, dass wir ihn von der Leine lassen können, sodass wir dies auch bei Floyd versuchten. Rachel sagte uns, dass Floyd es liebt ins Meer zu laufen, sodass wir ihm dies ermöglichen wollten. Als wir ihn von der Leine ließen, lief er auch sogleich ins Meer. Gleich darauf jedoch auch wieder heraus und verschwand in den Dünen und kam so schnell nicht mehr zurück. Da nach ihm rufen leider nichts brachte, suchten wir ihn und fanden ihn nach einigen Minuten auch wieder. So schnell ließen wir ihn bei den nächsten Gassirunden nicht mehr von der Leine.
Paraparaumu selbst sahen wir uns selbstverständlich auch an. Wie wir jedoch feststellten, ist dieser Vorort von Wellington ein für Touristen eher langweiliger Ort, der an Sehenswürdigkeiten nichts zu bieten hat.
Was in der Nähe von Paraparaumu jedoch zu empfehlen ist, ist der Raumati Escarpment Walk. Diesen liefen wir an unserem dritten Tag in Paraparaumu, da das Wetter an diesem Tag im Gegensatz zu den Folgenden noch sehr gut vorhergesagt wurde. Wir fuhren mit dem Auto zum Bahnhof in Paekakariki, parkten dort und starteten entlang des Highways. Der Track selbst beginnt nach einer Unterführung und führt auf einem kleinen, aber gut ausgebauten Weg mal höher, mal tiefer an der Bergflanke entlang. Wir liefen den Track, der einen Abschnitt des Te Araroa (Weitwanderweg vom Cape Reinga bis Bluff) bildet bis an den Bahnhof nach Pukerua und fuhren von dort aus mit dem Zug zurück.
Der Weg, der auch zwei wackelige Hängebrücken beinhaltet, bietet über die gesamte Strecke wunderschöne Aussichten auf das Meer und die Landschaft.
Die Zeit in Rachels Haus ging insgesamt jedoch fast ein bisschen zu schnell vorbei. Mit Floyd gingen wir zweimal am Tag Gassi, sodass dieser, als wir am Ende unserer Woche das Auto beluden, auch gleich im Kofferraum saß. Er hätte uns also als neue Herrchen akzeptiert. 🙂 Und wir hätten ihn am liebsten auch behalten, er wirklich ein toller Hund war. Auch wenn ab und an etwas faul und sturr…
Abends entspannten wir zumeist mit den beiden Katzen Hamish und Wallace auf der Couch. Vor allem Steffi genoss es wieder eine Katze zum kuscheln zu haben, da wir unsere eigenen Katzen Ernie und Bert ja bei Steffis Mama lassen mussten. Floyd war hier selbstverständlich auch immer dabei.
Am Freitag Nachmittag machten wir uns dann fast ein bisschen traurig auf den Weg in Neuseelands Hauptstadt, nach Wellington. Die Stadt haben wir bei unserem letzten Neuseelandaufenthalt aus Zeitgründen ausgelassen und waren daher gespannt, was uns dort erwartet. Wir haben von Wellington bisher ja nur positives gehört.
Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir die Stadt und bezogen unser Zimmer im YHA mitten in der Innenstadt. Das Wetter war bereits seit dem Vortag eher schlecht und es regnete fast die ganze Hinfahrt. Auch in Wellington war das Wetter nicht besser, aber es war Freitag, also machten wir uns auch aufgrund unseres Hungers auf den Weg in die gleich am Hostel beginnende Ausgehmeile. Wir gönnten uns einen Burger zur Stärkung und tranken im Anschluss noch ein paar Bierchen in der ein oder anderen Bar bevor wir uns wieder auf den Rückweg ins Hostel machten.
Der nächste Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, sodass wir uns nach einer Dusche auch gleich auf den Weg zu einem Bummel durch die Stadt machten.
Da Steffi gelesen hatte, dass es in Wellington auch eine deutsche Bäckerei gibt, entschlossen wir uns am Nachmittag einen Ausflug dorthin zu machen. Dort angekommen kauften wir gleich ein paar Brezn mehr, da wir uns entschieden am Abend noch einen Obazdn selbst zu machen und bayrisch zu brotzeiten
Unseren sofortigen „Breznglangerer“ stillten wir jedoch gleich bei einem Picknick im botanischen Garten. Gut gesättigt machten wir uns im Anschluss auf, um den botanischen Garten genauer unter die Lupe zu nehmen.
Spazierengehen in Wellington ist nicht immer ganz unanstrengend, da Wellington einer sehr hügelige Stadt ist.
Oben im Park angekommen, bestaunten wir daher auch Wellingtons berühmtes Cablecar und die tolle Aussicht über die Stadt.
Auf dem Weg hinunter fanden wir noch den Lady Norwood Rose Garden und bestaunten dort über 3.000 blühenden Rosen.
Am frühen Abend machten wir uns auf den Rückweg, da wir noch die fehlenden Zutaten für unsere geplante Brotzeit einkaufen mussten, die wir im Anschluss im Hostel genossen. Vollgefressen beschlossen wir nochmals vor die Tür zu gehen und einen Verdauungsspaziergang zu machen. Letztendlich landeten wir dann in einer Tanzbar und tranken dort noch den ein oder anderen Drink. Es war ja Samstag, also warum nicht. 😉
Tags drauf beschlossen wir bei einem Kaffee im Hostel den Tag gemütlich angegeben zu lassen und machten uns erst gegen Mittag auf zu einem Bummel durch die Stadt. Wir liefen am Hafen entlang, entdeckten dort einiges an Streetart und genossen die tolle Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein.
Am frühen Abend machten wir uns dann auf zum Queen Victoria Lookout, von dem aus man einen super tollen Ausblick über die ganze Stadt hat. Bereits der Weg hinauf auf den Lookout bot immer wieder tolle Aussichten.
Oben angekommen bot sich uns bei untergehender Sonne wirklich ein herrliches Bild. Bei einem Besuch in Wellington absolut zu empfehlen.
Für den kommenden Tag stand Kultur auf dem Programm, sodass es nach einem entspannten Frühstück los ging zu Neuseelands Nationalmuseum, dem Te Papa. Das riesige Museum erstreckt sich über mehrere Stockwerke und hat neben einer Ausstellung zu den Einwanderern Neuseelands, der Treaty of Waitangi auch eine Abteilung mit neuseeländischer Kunst aus verschiedenen Jahrzehnten.
Gerade diese Ausstellung erstreckt sich über ein gesamtes Stockwerk und ist sehr interaktiv gestaltet und hat uns zum Fotografieren angeregt.
Am späten Nachmittag waren wir zurück in der Unterkunft und machten uns dort noch eine schnelle Brotzeit aus unseren Resten, bevor wir uns zum Handballtraining aufmachten. Wie schon in Auckland, haben wir die dortige Handballmannschaft angeschrieben und gefragt, ob es möglich ist, mitzutrainieren. Da wir auch hier eine positive Reaktion erhielten, fuhren wir zur Victoria University und genossen die zwei Stunden mit dem geliebten Sport.
Am nächsten Tag war unsere Reise auf der Nordinsel schon so gut wie vorbei. Am Vormittag checkten wir aus dem Hostel aus und fuhren zu einer Shopping Mall, da sich beim gestrigen Handballtraining die Sohle von Steffis Schuhen verabschiedet hatte. In einer Outletmall wurde Steffi fündig und kaufte sich neue Trailrunner – nicht schön, aber selten…
Im Anschluss kauften wir noch etwas Proviant und machten uns dann auf dem Weg zur Fähre, denn es sollte weiter auf die Südinsel gehen.
Da die Überfahrt mit der Fähre nicht umsonst zu einer der weltweit Schönsten zählt, wählten wir eine späte Uhrzeit für die Überfahrt, da wir den Sonnenuntergang im Fjord bestaunen wollten.
Und es hat sich auch wirklich gelohnt. Die drei Stunden Überfahrt gingen trotz der Kälte und dem Wind wie im Flug vorbei und wir erreichten Picton auf der Südinsel mit einbrechender Dunkelheit.