Nach den zum Ende hin doch recht anstrengenden Tagen in Jordanien, machten wir uns auf zum nächsten Ziel – Dubai. Die Stadt empfing uns mit ihren vielen Wolkenkratzern und konstanten fast 50°C. Der Aufenthalt im Freien geriet für uns zwischenzeitlich zur Qual, da wir schlagartig unsere T-Shirts binnen Minuten durchschwitzten, sobald wir das Haus verließen. Aber auch dafür gibt es in Dubai Abhilfe. Zu den meisten Sehenswürdigkeiten gibt es klimatisierte Tunnel, sodass wir nur kurz für die paar Meter zwischen Hotel und U-Bahn ins Freie mussten. Umso surrealer wirkten auf uns die Freizeitmöglichkeiten, wie Indoor Skifahren in der Mall of the Emirates.
Wir landeten am Abend gegen 23:00 Uhr in Dubai. Schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug merkten wir, dass Dubai für den gewöhnlichen Mitteleuropäer eher schwierig ist. Gerade im Sommer. Denn selbst um diese Uhrzeit hatte es noch Temperaturen von weit über 40 Grad. Wir waren daher sehr dankbar nach einer gefühlt ewig dauernden Busfahrt vom Flugzeug aus, das klimatisierte Terminal zu betreten. Dort angekommen durchliefen wir erst einmal das Einreiseprozedere, wobei dies sehr zügig vonstatten ging, da man sich als Deutscher in den Vereinigten Arabischen Emiraten 90 Tage visumfrei aufhalten kann. Im Anschluss holten wir unser Gepäck und machten uns mit einer der letzten U-Bahnen auf in Richtung Debra, dem „alten Dubai“, da wir hier unsere Unterkunft gebucht hatten. Diese lag zum Glück nur einige Meter von der zugehörigen Bahnstation entfernt, da an einen längeren Fußmarsch mit Gepäck auch Nachts um zwölf bei diesen Temperaturen nicht zu denken war. Wir hatten aber auch nichts anderes erwartet.
Am nächsten Morgen wollten wir also diese Stadt der Superlative erkunden. Und wo sollte am ersten Tag hingehen, wenn nicht zum höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa und der dazugehörigen Dubai Mail. Natürlich auch die größte Mall der Welt.
So fuhren wir mit der Metro los in Richtung der Station „Dubai Mall / Burj Khalifa. Die angenehmen 20 Grad in der Bahn waren kein Vergleich zur Hitze im Freien, sodass wir glücklich und erstaunt waren, als wir feststellten, dass der Weg zwischen der Haltestelle und unserem Ziel vollständig durch einen Tunnel verlief und wir kein einziges Mal an die frische Luft mussten. Nach etwa einem Kilometer durch den Tunnel und über diverse Rollbänder, waren wir schließlich an unserem Ziel. Die Größe dieses Gebäude sprengt jegliches Vorstellungsvermögen, sodass wir die nächsten Stunden zuerst einmal damit verbrachten wirr umherzulaufen. Neben einem Wasserfall kamen wir vorbei an einer Eisbahn, einem Aquarium mit Rochen und drei Meter langen Haien und gefühlt jedem Geschäft, dass wir irgendwo auf der Welt schon einmal gesehen hatten. Nachdem wir die oberen Stockwerke erschlagen von dieser Mannigfaltigkeit durchstreift hatten, kamen wir am frühen Abend schließlich auf der Plaza vor der Mall an und hatten das erste Mal den Burj Khalifa und den davor liegenden Pool vor Augen. Bei immer noch Temperaturen von weit jenseits der 40°C verweilten wir ein paar Minuten im Schatten des Wolkenkratzers, wobei es eigentlich egal war ob Schatten oder Sonne. Es war einfach nur unerträglich heiß. Der Anblick ließ uns allerdings für ein paar Minuten die Temperaturen vergessenen und wir blickten nur gebannt nach oben, wobei die umliegenden „nur“ 200 Meter hohen Wolkenkratzer aussahen wie Bungalows.
Nach einer Weile ertönte aus den Lautsprechern um uns herum eine arabische Musik und wir bemerkten, dass sich der Platz vor der Teichanlage allmählich mit Menschen füllte. Es war etwa halb sieben und vor unseren Augen fing das Wasserspiel an, Fontänen von 40 m Höhe in die Luft zu schießen. Steffi, die das Wasserspiel vor dem Bellagio in Las Vegas bereits gesehen hatte, stellte mit großen Augen fest, dass das quasi ein seichtes Teichfontänchen gegenüber der Show war, die wir gerade zu sehen bekamen.
Als sich der Trubel wieder gelegt hatte, gingen wir, mittlerweile schweissgebadet, wieder in die Mall und suchten den Ticketschalter um auf den Turm hochzukommen. Die elend lange Schlange an den Ticketschaltern raubte uns allerdings die Motivation, da wir keine Lust hatten zwei Stunden in der Warteschlange zu verbringen. So vertagten wir das Ganze auf einen der folgenden Tage, da wir die Tickets auch im Vorfeld online kaufen konnten.
Wir bummelten noch ein wenig durch die Mall, gönnten uns noch etwas zu essen und machten uns müde auf den Heimweg. Alles in allem hatten wir in der Mall heute ja auch nur 18 Kilometer zu Fuß zurückgelegt.
Der nächste Morgen erwartete uns überraschenderweise mit Sonnenschein… 😉 Heute wollten wir ein weiteres Stück Dubaier Extravaganz besuchen. So machten wir uns auf und fuhren mit der Bahn hinaus zur Dubai Marina und zu the Palm. Eigentlich wollten wir auch noch das Burj al Arab besuchen, jedoch war uns das Angebot die Teestunde dort für schlappe 300 Euro zu besuchen ein wenig zu teuer. So fuhren wir, um der Hitze des Tages zu entgehen, zuerst in die Mall of the Emirates. Hier bot sich uns das gleiche Bild wie Tags zuvor, Unmengen an Läden und zu allem Überfluss auch noch die Skihalle Dubais. Jedoch waren uns auch hier die Schnäppchenangebote etwas zu teuer und so beschränkten wir uns das Treiben durch die Große Glasfront zu beobachten. Es stellt sich hier auch die Frage, ob es Sinn macht, solche Dinge in einer Wüste zu tun oder solche Angebote zu unterstützen…
Hier bot sich uns das bereits bekannte Bild von Dubai bestehend aus einer zehnspurigen Stadtautobahn gesäumt von Hochhäusern. Wir stiegen um in die Strassenbahn und fuhren weiter bis wir den künstlich angelegten Hafenbereich erreichten. Mal wieder bestand das Zentrum aus einer Mall, welche wir für eine schnelle Abkühlung nutzen, um anschließend ein wenig entlang der Promenade zu flanieren und die vielen Yachten anzuschauen.
Unser dritter Tag in Dubai bestand am Vormittag zuerst einmal aus Reiseplanung, da wir uns, aufgrund der Monsunhochwässer in Indien entschlossen hatten, dieses Land auf unserer Route erst einmal auszulassen und gemeinsam mit der Himalayaregion und dem Oman zu einem späteren, günstigeren Zeitpunkt nachzuholen. Wir buchten also Flüge und eine Unterkunft für unser nächstes Reiseziel, das Land der aufgehenden Sonne – Japan.
Am Nachmittag fuhren wir nochmals in Richtung des Burj Khalifa, da wir für den Sonnenuntergang Karten für die Aussichtsplattform online erworben hatten. Dort angekommen holten wir die Tickets und schlenderten nochmals, um uns die Zeit zu vertreiben durch die Dubai Mall. Wieder entdeckten wir neue Geschäfte und Dinge, wie eine ganze VR-World inkl. Flugzeugsimulator mit Cockpit im Originalformat. Wir pausierten eine Zeit lang vor der Einfahrt des Parkhauses und staunten nicht schlecht über die eine oder andere Luxuskarosse.
Um halb sieben am Abend ging es dann endlich auf den Turm. Nach der üblichen Sicherheitskontrolle und Greenscreen Fotografen, die einem ihre Bilder aufschwatzen wollten, fuhren wir also mit dem Aufzug in 60 Sekunden auf über 400 m Höhe. Hier befinden sich im 125. und 126. Stockwerk zwei Aussichtsplattformen. Der Ausblick ist sagenhaft und lässt die Weitläufigkeit der Stadt erahnen. Überall sieht man weitere Baustellen und fragt sich zwangsläufig, wohin das alles mal führen wird. Wir genossen den Sonnenuntergang und die über die Stadt einbrechende Nacht. Unter uns sahen wir weit entfernt das Wasserspiel. Am späten Abend fuhren wir wieder hinunter und machten uns auf den Heimweg, da wir nach diesem kurzen Stoppover unsere Sachen packen und uns für unser nächstes Ziel Tokio vorbereiten mussten.