Der Weg zur Tölpelkolonie auf Cape Kidnappers zählt neben dem Tongariro Crossing und dem Te Whara Track zu den schönsten Tagestouren auf der neuseeländischen Nordinsel. Zur Vorbereitung dieser Tour muss man die Gezeiten in der Hawkes Bay checken, da der Weg nur bei Ebbe begangen werden kann. Am Ende erwartet einen die größte Tölpelkolonie auf dem Festland. Aufgrund der Gezeiten starteten wir die Tour erst am späten Nachmittag und genossen einen herrlichen Sonnenuntergang bei den Tölpeln und auf dem Rückweg unterhalb der Klippen.
Anreise
Mit dem Auto nach Napier und von hier entlang der Küste auf dem Highway 2 bis zur Abzweigung nach Te Awanga und weiter auf den Carpark am Campingplatz in Clifton.
Von Napier benötigt man etwa 30 Minuten bis zum Carpark. Die Durchfahrt durch den Campingplatz kostet 1 NZ$.
Benötigte Ausrüstung
Normales Wanderequipment ist für die Tour grundsätzlich ausreichend. Hin- und Rückweg erfolgen direkt über den Strand, sodass kein Wert auf ein besonderes Schuhwerk gelegt werden muss. Lediglich der letzte Abschnitt ist ein kurzer Aufstieg auf das Cape. Dieser Weg ist aber, wie in Neuseeland üblich, sehr gut ausgebaut und stellt keine technische Herausforderung dar.
Auch die Kleidung muss keinen besonderen Ansprüchen genügen. Eine winddichte Jacke ist ratsam, da es auf der Tour durchaus windig werden kann.
Für Wasser, wie auch Proviant muss selbst gesorgt werden, da keine Versorgungsmöglichkeiten entlang des Tracks vorhanden sind.
Zeiten und Dauer
Die Gesamtdauer ist mit 5 bis 6 Stunden zu veranschlagen. Entlang der Küste von Clifton bis zur vorgelagerten kleineren Kolonie etwa 2 Stunden. Von hier aus auf das Cape zur Hauptkolonie etwa 45 Minuten.
Für den Rückweg gelten die gleichen Zeiten.
Die Tourzeiten sind mit den dortigen Gezeiten abzustimmen. Die Tour kann frühestens vier Stunden nach der Flut gestartet werden und man muss sich spätestens zwei Stunden nach Ebbe auf den Rückweg machen.
Route und Varianten
Von Clifton geht der Weg immer am Strand entlang durch mehrere kleinere und größere Buchten. Hin und wieder sind kleine Rutschungen zu durchqueren, da man konstant unter einer Steilklippe entlang läuft.
Man hat daher auch keine Option die Route entlang des Landesinneren zu verlassen. Dies sollte man bei der Kontrolle der Tidezeiten im Hinterkopf behalten.
Nach etwa zwei Dritteln der Strecke erreicht man die kleinere, vorgelagerte Kolonie. Hier finden sich einige Felsen im Wasser und beinahe ausnahmslos alle sind von Tölpeln belagert.
Mit fortschreitender Ebbe zeigen sich im Wasser viele Felsrippen und man sieht eine Vielzahl von Austern.
Von der kleinen Kolonie aus geht man weiter in Richtung Süden, weiterhin am Strand entlang.
Etwa nach einer halben Stunde erreicht man die kleine DOC Hütte mit Toiletten unterhalb der Hauptkolonie. Ab hier folgt der Weg der Küstenlinie und steigt stetig an, bevor man ein kleines Plateau mit einer Rangerstation erreicht.
Man quert einige Schafweiden und steigt ein letztes Mal etwa 50 Höhenmeter nach oben.
Oben angekommen steht man schließlich inmitten von tausenden Vögeln. Es lohnt sich auch den Luftraum im Auge zu behalten, da die Tölpel, so elegant wie sie in der Luft sind, mit dem Starten und Landen doch so ihre Schwierigkeiten haben und teilweise haarscharf an einem vorbeifliegen.
Am Rande der Kolonie finden sich ein paar Bänke, welche dazu einladen das Schauspiel ein wenig zu verfolgen.
Hat man genug davon, begibt man sich wieder auf dem gleichen Weg zurück. Man sollte aber spätestens zwei Stunden nach Ebbe los laufen, da es sonst mit der aufziehenden Flut knapp werden kann.
Infrastruktur und Versorgung
Im Bereich des Cape Kidnappers gibt es keine Versorgungsmöglichkeiten.
Toiletten finden sich zu Beginn am Campingplatz in Clifton sowie an der DOC Hütte unterhalb der Hauptkolonie.