Von Ninh Binh bzw. Tam Coc ging es für uns mit Bus und Fähre weiter nach Cat Ba (übersetzt „Insel der Frauen“), Vietnams größter Insel in der Ha Long Bucht. Neben einer Bootfahrt in der Halong Bucht selbst, stand für uns auch eine Erkundungstour der Insel auf dem Programm. Wir verbrachten vier Tage auf Cat Ba Island und genossen die Zeit dort sehr, obwohl das Wetter meist nicht ganz perfekt war.
Mit dem Bus fuhren wir von Tam Coc in etwa vier Stunden zum Fährterminal, von wo aus wir nach Cat Ba übersetzten. Die Fährfahrt dauerte etwa weitere 20 Minuten bis wir endlich auf der schönen Insel angekommen waren.
Wieder an Land machten wir uns sogleich auf den wirklich kurzen Weg zu unserem Hostel und waren durchaus erstaunt, wie groß unser gebuchtes Zimmer war. Für einen Preis von 6$ pro Nacht konnten wir wirklich nicht meckern.
Das Wetter sah am nächsten Morgen gar nicht gut aus, denn es regnete aus Kübeln und wir beschlossen uns somit einen ruhigen Tag mit viel leckerem Kaffee zu machen. Das Cafe, das wir uns dafür aussuchten, enttäuschte uns keinesfalls, denn der Kaffee und auch das Essen dort war wirklich super lecker.
Um wenigstens ein bisschen produktiv zu sein, erkundigten wir uns in verschiedenen Touristeninformationen über die Preise und Möglichkeit der Bootfahrten in der Halong Bucht. Wie wir feststellen mussten, waren die Preise für mehrtägige Fahrten wirklich sehr teuer, da diese bei weit über 100$ pro Person lagen. Wir entschieden uns daher letztendlich das Angebot unseres Hostels in Anspruch zu nehmen und eine Tagestour für den übernächsten Tag zu buchen. Diese kostete uns nicht einmal 20$ pro Person und wie wir erfuhren, sollten wir hierbei, bis auf eine weitere Bucht, genau die gleiche Tour machen, wie bei einer mehrtägigen Fahrt.
Für den nächsten Tag zeigte sich das Wetter wieder einigermaßen gut, sodass wir uns morgens nach dem Frühstück, welches im Hostel inbegriffen war, einen Roller ausliehen und zu einer Erkundungstour über die Insel aufbrachen. Unser erster Stopp war der Cat Ba Nationalpark.
Dieser wurde 1986 gegründet und gilt als einer der schönsten Nationalparks Vietnams, somit wollten wir uns diesen selbstverständlich nicht entgehen lassen. Wir stellten den Roller ab, kauften uns zwei Tickets (40.000 Dong p.P., entspricht etwa 1,50 Euro) und informierten uns über die möglichen Wanderungen. Wie wir erfuhren, ist der längste Wanderweg etwa 18 km lang, dieser endet jedoch am Meer und man hat nur die Möglichkeit mit dem Boot zurückzufahren oder die gleichen 18 km wieder zurückzulaufen. Dies war uns definitiv zu lang, da wir noch mehr von der Insel sehen wollten. Wir entschieden uns daher für einen kürzeren Weg über die mit subtropischen Pflanzen bewachsenen Kalksteinberge.
Leider war es immer noch sehr bewölkt und dazu noch unendlich schwül, sodass wir an den beiden Aussichtspunkten, die auf dem Weg lagen, leider nicht viel zu sehen bekamen. Wir konnten somit nur erahnen, wie schön die Natur hier eigentlich ist.
Wieder am Ausgang, gönnten wir uns noch einen Kaffee zur Stärkung in einem der Restaurants und fuhren im Anschluss weiter ans nördliche Ende der Insel. Von hier aus hatten wir einen wirklich tollen Ausblick auf die vor uns liegende Halong Bucht.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen weiteren Stopp an der Dong Trung Trang Cave, da diese im Ticketpreis des Nationalparks inbegriffen war. Wir hatten die wirklich schöne Höhle, vermutlich aufgrund des nicht wirklich guten Wetters, für uns allein und konnten diese somit in aller Ruhe erkunden.
Wieder zurück im Hauptort der Insel, besuchten wir noch das Canon Fort.
Das Fort ist 180m hoch und der Ausblick auf die Ha Long Bucht ist wirklich toll, sodass es naheliegend ist, dass das Fort während des Vietnamkrieges als strategischer Aussichtspunkt sowie Ausgangspunkt für Bombenangriffe auf Schiffe diente.
Wir stellten den Roller ab und liefen durch die alten Bunker, über den Hubschrauberlandeplatz und hatten eine gigantische Aussicht über die Insel, die Küste und auch die Karstberge in der Halong Bucht.
Im Anschluss fuhren wir mit dem Roller wieder zurück zu Unterkunft, gaben diesen ab, gönnten uns ein leckeres Abendessen und ließen den restlichen Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen, da wir am späten Nachmittag gleich weiter zurück nach Hanoi fahren wollten, frühstückten und checkten aus, denn gegen 9:00 Uhr wurden wir von einem Kleinbus am Hostel abgeholt, welcher uns zur Anlegestelle unseres Bootes für einen Cruise durch die Halong Bucht brachte.
Dort angekommen, konnten wir einige Minuten später bereits auf unser Boot für den Tag. Es hatte einen Aufenthaltsbereich im Inneren sowie eine Aussichtsplattform oben drüber.
Wir bekamen ein kurzes Briefing über das anstehende Programm und schon ging die Fahrt los. Bereits zu Beginn war die Aussicht in die Halong Bucht wirklich wunderschön!
Nach etwa zwei Stunden Fahrt kamen wir gegen Mittag an eine Stelle, die an der wir anlegten und uns die Möglichkeit geboten wurde, auf Zweierkajaks umzusteigen und so einen Teil der Bucht auf eine Faust zu erkunden. Wir paddelten durch kleine Höhle und vorbei an hohen Kalksteinbergen und genossen es mal wieder in einem Kayak zu sitzen. Wirklich ein kleines Highlight der Bootstour.
Wieder zurück auf dem großen Boot wurde uns ein leckeres Mittagessen mit Reis, Tofu, Hühnchen und viel verschiedenem Gemüse serviert. Wirklich reichlich und gut!
Die Fahrt ging weiter und wir machten einen Stopp nahe einer der vielen Insel und man hatte die Möglichkeit baden zu gehen. Da es jedoch nicht wirklich warm war, es hatte gerade einmal knappe 20°C, entschieden wir uns im Gegensatz zu einigen anderen Mitfahrern dagegen und blieben an Board.
Den letzten Halt des Tages machten wir auf Monkey Island. Dort liefen wir am Strand entlang und hatten die Möglichkeit auf einen kleinen Aussichtspunkt zu steigen und nochmals einen tollen Blick über die wunderschöne Halong Bucht zu bekommen.
Leider waren wir zeitlich etwas limitiert, da wir ja bereits einen Bus nach Hanoi gebucht hatten und somit nicht mehr allzu viel Zeit auf der Insel hatten. Von der Bootstour wurde uns extra ein Platz auf einem anderen Boot organisiert, welches früher wieder zurück nach Cat Ba fuhr, damit wir auch genügend Zeit hatten, um zurück ins Hostel zu kommen und unsere Sachen zu abzuholen.
Von dort aus ging es dann mit dem Bus, der uns am Hostel abgeholt hat, direkt zur Fähre, zurück aufs Festland und von dort weiter nach Hanoi.