Von Hong Kong aus ging es weiter auf den roten Kontinent nach Melbourne. Geplant war hier zuerst eine Woche in Melbourne, bevor es im Anschluss weiter nach Tasmanian ging. Nach einer Woche Natur im kleinen Neuseeland, ging es zurück ins große Australien nach Cairns wo wir unseren vierwöchigen Roadtrip die Ostküste hinab zurück nach Melbourne starteten.
Nach dem knapp zehnstündigen Flug von Hong Kong landeten wir gegen 10 Uhr morgens müde in Melbourne. Nachdem wir unsere Rucksäcke am Gepäckband abgeholt hatten, gönnten wir uns erst mal einen großen Kaffee und erkundigten uns, wie wir am besten zu unserer bereits von Deutschland aus vorgebuchten Unterkunft kommen. Man empfahl uns mit dem Skybus in die Stadt und von dort aus mit der Tram weiter nach St. Kilda zu fahren. Also taten wir dies auch. Im Hostel (The Ritz – typisches Hostel mit vielen Work and Travellern) angekommen, checkten wir ein und machten erst mal ein Nickerchen, bevor wir uns gegen Nachmittag mit der Tram zurück in die Stadt machten.
Wir stiegen am Federation Square aus, einem Platz der den Melbournern für viele Aktivitäten oder auch nur zum Chillen in Liegestühlen zur Verfügung steht. Wir bekamen dort bei gut 25°C einen riesigen Weihnachtsbaum aus Lego zu sehen. Immer noch irgendwie seltsam…
Wir schlenderten am Yarra River entlang an vielen Restaurants und Straßenkünstlern bis wir an den Royal Botanic Gardens ankamen. Der wirklich schöne botanische Garten mit sowohl einheimischen Arten wie auch Pflanzen aus aller Welt lädt zum Picknicken, zum Entspannen oder auch zum durchschlendern ein. Als es langsam gegen Abend zuging, entschlossen wir uns weiter ins Zentrum der Stadt zu laufen und uns dort noch ein Abendessen zu leisten. Wir fanden einen Burgerschuppen (Grill’d – ähnlich wie beispielsweise Hans im Glück bei uns) und gönnten uns jeder einen der dort angepriesenen „Healthy Burger“. Vollgefressen machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Hostel.
Am nächsten Vormittag standen wir erst am späten Vormittag auf. Der wenige Schlaf während des Fluges und die dreistündige Zeitverschiebung machten sich wohl doch ein wenig bemerkbar. Gut ausgeschlafen, machten wir uns planlos zu Fuß auf in Richtung CBD. Auf dem Weg kamen wir am Shrine of Remembrance vorbei, einem riesigen Denkmal für die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Victoria. Das klassizistische Mahnmal wurde während der Weltwirtschaftskrise zwischen 1928 und 1934 mehr als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erbaut und ist auch noch vom anderen Ende der Stadt aufgrund von Bebauungsvorschriften zu sehen.
Anschließend liefen wir weiter, erneut am Federation Square vorbei bis wir an die Town Hall kamen. Dort genehmigten wir uns erst mal einen Snack zur Stärkung in einem Café. Ausgeruht starteten wir weiter nach Chinatown, einem Abschnitt der Little Bourke St, der mit großen traditionellen Torbögen flankiert ist. Hier siedelten sich bereits um 1850 chinesische Bergleute auf der Suche nach Gold an.
Da wir in Hong Kong aber bereits genug Enten in Schaufenstern hängen sahen und uns die Beine vom vielen Laufen schmerzten, kehrten wir mit der Tram wieder zurück in unser Hostel. Abends aßen wir noch im Pub des Hostels und gönnten uns ein paar Bier.
Tags drauf wollten wir uns St. Kilda selbst zu Gemüte führen. St. Kilda, in den 60er und 70er Jahren noch ein begehrtes Seebad der Melbourner Oberschicht ist heute zwar zum Teil etwas heruntergekommen, hat jedoch gerade deswegen einen ganz besonderen Flair. Wir liefen die Fitzroy St entlang unzähliger Bars, Cafés und Restaurants bis wir an das St. Kilda Sea Bath kamen. Dahinter ist der Strand von St. Kilda gelegen. An dem liefen wir entlang und sahen einigen Kitesurfer bei ihren wilden Fahrten zu.
Wir schlenderten an der Uferpromenade entlang bis wir an das Pier kamen auf dem Pinguine ihr Zuhause gefunden haben. Selbstverständlich wollten wir die auch sehen. So liefen wir auf den Pier hinaus und konnten tatsächlich auch einige Zwergpinguine erspähen. Weiter liefen wir im Anschluss in Richtung Arland St. Hier sind etliche hippe kleine Boutiquen, Läden mit allerlei Chi-Chi, aber auch zahlreiche Bars und Restaurants zu finden. Vom Flair und der Stimmung berauscht verbrachten wir dort den restlichen Tag.
Den darauffolgenden Tag nutzten wir für etwas Kultur. Mit der Tram ging es zuerst zum Queen Viktoria Market. Diesen Markt gibt es bereits seit 1850 und ist mittlerweile zu einer der Touristenattraktionen Melbournes geworden. Beim Durchschlendern bekommen wir dort eine riesige Auswahl an frischen Früchten, Feinkost, Fleisch, Fisch, aber auch Kleidung und sonstigem zu bewundern. Wir gönnen uns selbstverständlich eine kleine Stärkung und genießen den sonnigen Tag im Außenbereich des Marktes.
Weiter ging’s im Anschluss ins Melbourne Museum. Das im Jahr 2000 eröffnete Museum beherbergt einige Arten australischer sowie chinesischer Dinos sowie eine Ausstellung wilder Tiere aus aller Welt, aber auch einiges über die australische Geschichte der Aborigines. Ein Besuch ist das Museum allenfalls wert.
Auch am kommenden Tag machten wir uns wieder auf in Richtung Federation Square. Dort angekommen gönnten wir uns zu allererst einen Kaffee und beschlossen dabei mit der Tram in die Docklands zu fahren. Innerhalb des Innenstadtbereichs gibt es in Melbourne eine Free Tram Zone. Wie der Name schon verrät, kann man innerhalb dieses Bereiches die Trambahnen kostenlos nutzen. In den Docklands angekommen, bummelten wir durch die Harbour Town, eine Mail mit vielen verschiedenen Geschäften. Sehenswert ist hier auch das anfangs eher fehlkonstruiertes Riesenrad (Melbourne Star Observation Wheel). Nach einer kleinen Stärkung ging es von dort aus zu Fuß aus weiter bis zum Etihad Stadium in dem unter anderem Australian Football und Rugby gespielt werden.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zurück nach St. Kilda und schlenderten dort durch den für Formel 1 Fans durchaus bekannten Albert Park. Denn dort findet jährlich im März das Rennen um den Großen Preis von Australien statt. Bei unserem Besuch ist der Albert Park jedoch eher eine Freizeitfläche zum Rugby spielen, zum Sonnenbaden oder auch einfach zum Spazierengehen.
Unser Ziel ist jedoch der Luna Park, der uns mit den vielen bunten Lichtern bereits einige Male aufgefallen ist.
Den Lunapark gibt es bereits seit 1912 und er ist daher auch bereits ein wenig in die Jahre gekommen. Besonders spektakuläre Fahrgeschäfte darf man dort eher nicht erwarten. Eher Achterbahnen alla Wilde Maus und zwar langsam fahrende, aber wunderschöne Karusselle.
Am vorletzten Tag fuhren wir nochmals in den CBD und bummelten dort etwas planlos durch die Straßen. Den Nachmittag verbrachten wir dann nochmals am Strand von St. Kilda und beschlossen dort abends noch das Nachtleben zu testen, bevor es am nächsten Tag weiter ins eher einsame Tasmanien ging. Wir liefen also zurück zum Hostel, ruhten uns ein wenig aus, machten uns nochmals frisch uns beschlossen dann erst mal noch einen Happen essen zu gehen. Mit einer guten Grundlage im Bauch zogen wir weiter und fanden eine gut besuchte Bar in Laufweite des Hostels. Dort genehmigten wir uns einige Bier, obwohl Bier in Australien für deutsche Verhältnisse wahnsinnig teuer ist (ca. 10$/Pint) und kamen mit einigen anderen Barbesuchern ins Gespräch. Kurz bevor die Bar ihre Pforten dicht machte, brachen wir nicht mehr ganz nüchtern auf in Richtung Hostel.
Am nächsten Tag checkten wir etwas verkatert aus, ließen unser Gepäck jedoch noch im Hostel um nochmals an den Strand von St. Kilda zu laufen. Dort gönnten wir uns noch ein Katerfrühstück und genossen vorerst zum letzten Mal die herrliche Aussicht.
Gestärkt ging es dann zurück zum Hostel, um unser Gepäck abzuholen und weiter zum Flughafen, um weiter nach Tasmanien zu fliegen.