Von Yangon aus ging es für uns endlich aus der Stadt und weiter nach Hpa An. Diese kleine Stadt ist vor allem für seine vielen Höhlen bekannt, die jede für sich etwas besonderes hat. Diese wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Des Weiteren findet sich hier auch der Berg Zwe Ka Bin, auf dem eine Pagode errichtet wurde und aufgrund der vielen Stufen einen anstrengenden Besuch verspricht sowie eine sehr berühmte Felsnadel, auf der ebenfalls eine Pagode errichtet wurde. Hpa-An stellt daher für viele Buddhisten einen Pilgerort dar.
Nach sechs Stunden ruckliger Busfahrt, kamen wir in Hpa-An an.
Hpa-An bedeutet wörtlich übersetzt „ausgekotzter Frosch“, was auf einer Legende beruht, nach der eine Kobra einen Frosch essen wollte, der vorher einen Zauberstein verschluckt hatte. Somit blieb der Frosch der Kobra im Hals stecken und sie spuckte den Frosch wieder aus, sodass dieser am Ufer des Flusses Thanlyin landete, wo heute Hpa-An liegt.
Wir liefen die paar Schritte bis zu unserem Hotel. Dort wurden wir sehr herzlich begrüßt, unsere Rucksäcke wurden uns sofort abgenommen und uns wurde ein Getränk angeboten. Wir ließen uns das Zimmer zeigen, machten uns dort kurz frisch und saßen uns im Anschluss mit einem kalten Getränk auf die Dachterrasse. Es hatte am frühen Abend immer noch knapp 40°C.
Nach Sonnenuntergang machten wir uns auf zum Nightmarket. Wir hatten gelesen, dass es dort allerlei Leckereien gab und diese wollten wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen.
Nach leckerem Streetfood schlenderten wir wieder zurück zum Hotel und waren erstaunt, wie ausgestorben der kleine Ort plötzlich war. Auf den Straßen waren nur mehr Hunde zu sehen, die dort friedlich herumlagen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir sehr ausgiebig und lecker in der Unterkunft und mieteten uns im Anschluss einen Roller.
Wir starteten los zur Kawt Ka Thaung Cave, die eigentlich aus drei Kalksteinhöhlen besteht und von unzähligen Buddha- und Mönchstatuen umgeben ist.
Bei unserem Besuch, der übrigens kostenlos ist, waren wir mehr oder minder die einzigen Touristen, sodass wir ausgiebig durch die Höhlen und den wirklich sehr schön angerichteten Garten davor schlendern konnten.
Wir fuhren weiter zu Saddan Cave, die nach einer Inkarnation Buddhas als Elefantenkönig Saddan benannt ist, wirklich außerordentlich groß ist und man riesige Tropfsteine zu sehen bekommt. Wie in jeder Höhle heißt es auch hier: Schuhe aus! Wir liefen also barfuß die Stufen zur Höhle hoch und kamen in den Eingangsbereich der Höhle.
Bereits hier konnten wir den leichten Raubtiergeruch wahrnehmen, den vermutlich die Exkremente der Fledermäuse heraufbeschwörten. Aber zum Glück wurde die Höhle Immer dunkler, sodass wir auch gar nicht exakt hinsahen und zudem mehr auf die beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten achteten.
Nach einiger Zeit sahen wir auch den Ausgang aus der Höhle an der anderen Seite und entschieden uns mit dem Boot zurück zum Eingang zu fahren. Anderenfalls hat man die Wahl den gleichen Weg wieder zurückzulaufen.
Zurück vor der Höhle, tranken wir noch etwas und machten uns dann wieder auf den Weg zu unserem Roller. Auf dem Weg dorthin wurden wir abermals gefragt, ob wir zu einem Selfie bereits wären. Nach vielen Fotos mit einer burmesischen Großfamilie ging es dann auch schon weiter und wir fuhren zur Kyauk Ka Latt.
Auf der Spitze dieser Felsnadel wurde ein kleiner Tempel erbaut und zieht somit nicht nur gläubige Buddhisten, sondern insbesondere auch Touristen an, denn die Anlage inmitten eines Sees ist wirklich hübsch anzusehen.
Soweit es ging (ganz oben ist die Pagode nicht zugänglich und den Mönchen vorbehalten) liefen wir nach oben, jedoch stellten wir schnell fest, dass der Anblick von unten definitiv spannender ist als von oben.
Neben dem eigentlichen Highlight Kyauk Ka Latt wurde nebenan auch noch ein Kloster erbaut, welches wir jedoch nur im Vorbeigehen sahen.
Wieder zurück am Roller, durchgeschwitzt, aufgebrannt und sandig, fuhren wir wieder zurück zur Unterkunft, duschten dort und suchten uns noch ein geeignetes Plätzchen für ein leckeres Abendessen.
Am darauffolgenden Tag stiegen wir nach dem Frühstück erneut auf unseren geliehenen Rollen und cruisten zur Thay Pyan Cave. Auch diese ist wunderschön gestaltet und erneut mit etlichen Buddhas ausgestattet. Hier sticht vor allem der große, liegende Buddha im Eingangsbereich ins Auge.
Wir parkten den Roller und liefen die Stufen hoch und in die Höhle. Auch hier finden sich wunderschöne Stalagmiten und Stalaktiten, an denen der schmale Weg vorbeiführt bis man am anderen Ende der Höhle wieder Tageslicht erblickt.
Dort findet man einen kleinen Steg der zu einem weiteren Schrein und einer tollen Aussichtsplattform führt. Wirklich sehr schön und bei einem Besuch in Hpa-An definitiv zu empfehlen.
Wieder aus der Höhle fuhren wir weiter zur Kawgon Höhle, die auch die Höhle der zehntausend Buddhas genannt wird. Folglich bekamen wir wieder einige Buddhas zu sehen. 😉
Diesmal handelte es sich jedoch um viele kleine Buddhas aus Lehm, die zusammen mit anderen Mustern die Wände und Decken der Höhle überziehen. Angefertigt wurde dies im Zuge der Flucht von König Manuaha, der sich nach einer Niederlage in dieser Höhle aufgehalten hat.
Leider sind nur mehr einige dieser Wand- und Deckenverzierungen zu bestaunen, da diese über die Laufe der Jahre zerstört wurden.
Wir fuhren mit dem Roller im Anschluss wieder zurück nach Hpa-An und wollten dort noch die Bat Cave bestaunen, die ihren Namen selbstverständlich von den darin lebenden Fledermäusen hat. Leider haben die Fledermäuse zur Zeit unseres Besuchs gerade Nachwuchs bekommen und wir konnten das eigentliche Spektakel, in dem tausende Fledermäuse bei Sonnenuntergang die Höhle verlassen nicht bestaunen, da diese die Höhle nicht verließen.
Trotzdem bekamen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bestaunen.
Nach Sonnenuntergang suchten wir uns noch ein Restaurant für ein Abendessen und machten uns im Anschluss auf den Weg zurück zum Hotel und gingen früh zu Bett, da wir am nächsten Tag früh aufstehen wollten, um zur Zwe Ka Bin Pagode zu laufen, bevor wir mit dem Bus weiter zum Goldenen Fels fuhren.
Am kommenden Morgen saßen wir somit schon um halb sieben beim Frühstück und fuhren danach mit dem Roller zur Pagode. Nun hieß es nur mehr ca. 4.000 Stufen und wir konnten die Pagode und die Aussicht bewundern. So früh am Morgen war es zum Glück noch nicht ganz so heiß (ca. 35°C…), sodass es noch einigermaßen zu bewältigen war.
Auf den vielen Stufen nach oben, sahen wir wirklich viele Burmesen, die sich völlig überanstrengten und sich zum Teil sogar übergaben. Was tut man nicht alles als guter Buddhist…
Wirklich schweißgebadet kamen wir oben an, jedoch haben sich die vielen Stufen wirklich gelohnt, denn der Ausblick von dort oben ist wirklich phenomenal.
Der Weg nach unten war dann nur mehr halb so wild und wir gönnten uns unten angekommen erst einmal ein kaltes Getränk bevor wir uns wieder auf den Rückweg zur Unterkunft machten.
Netterweise hat uns das Hotelpersonal angeboten unser Zimmer bis zur Abfahrt des Buses zu nutzen, was wir natürlich dankend angenommen haben. So war es uns nun möglich zu duschen, denn so durchgeschwitzt wie wir von unserem morgendlichen Workout waren, wollten wir definitiv nicht in den Bus einsteigen.
Nach der Dusche packten wir noch unsere restlichen Sachen zusammen und wurden im Anschluss vom Hotelpersonal auch noch zur Bushaltestelle gefahren. Was ein Service! Die Burmesen sind einfach nur ein nettes Volk!
An der Bushaltestelle bezahlten wir unsere Tickets, die uns natürlich auch von Hotelpersonal reserviert wurden und warteten noch ein wenig bis der Bus endlich kam und wir unsere Reise zum Goldenen Fels fortsetzten.