Nach den Tagen in Sa Pa, die wir uns leider ganz anders vorgestellt haben, ging unsere Reise weiter nach Tam Coc in der Nähe von Ninh Binh. Die Landschaft in der trockenen Ha Long Bucht besticht durch seine Kalksteinberge, viele Höhlen und selbstverständlich Reisfelder. Hier verbrachten wir vier entspannte Tage, in denen wir die wunderschöne Natur genossen, lecker Essen gingen und auch feststellten, was es heißt, wenn es in Vietnam regnet.
Mit dem Bus erreichten wir Ninh Binh nach einer neunstündigen Fahrt und fuhren von dort aus mit dem Taxi weiter nach Tam Coc. Dort checkten wir in den vorgebuchten Homestay ein und freuten uns über das große Zimmer mit eigenem Balkon.
Wir klärten alle Formalitäten mit der Besitzerin und machten uns im Anschluss gleich noch auf, um das kleine Örtchen zu erkunden und noch etwas zu Abend zu essen.
Am Morgen des nächsten Tages zeigte sich das Wetter leider nicht von der besten Seite, was uns jedoch nicht davon abhielt, uns einen Roller zu leihen und uns die Gegend anzusehen.
Unser erster Halt war die Bich Dong Pagode. Dort angekommen, stellten wir den Roller ab und liefen los. Die Pagode ist auf dem Ngu-Nhac-Berg erbaut und in drei Ebenen unterteilt. Die untere Pagode, die Ha Pagode befindet sich am Fuß des Berges, in der Mitte die Trung Pagode und nachdem man alle Stufen bewältigt hat, kommt man an die Thuong Pagode, die oben am Berg erbaut wurde. Zudem hatten wir eine richtig gute Aussicht von dort oben. Besser wäre sie vielleicht noch gewesen, wenn das Wetter ein bisschen mehr mitgespielt hätte, denn es fing langsam zu regnen an.
Wir machten uns wieder auf den Weg nach unten und beschlossen dort noch etwas zu trinken, da der Regen immer stärker wurde. Als es aufhörte, beschlossen wir weiter in den Thung Nham Vogelpark zu fahren. In diesem Vogelschutzgebiet gibt es knapp 40 verschiedene Vogelarten, unter anderem Storche, Reiher und Krickenten.
Dort angekommen, fing es leider wieder an in Strömen zu regnen, sodass wir unseren Plan begruben und uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft zu machen.
Völlig durchnässt kamen wir dort an, stellten den Roller ab und wechselten in trockene Kleidung. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann in der Unterkunft und schauten den Regenmassen zu, wie sie vom Himmel preschten. Am frühen Abend war es wieder trocken und wir hatten somit die Chance uns ein Restaurant für das Abendessen zu suchen.
Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter wieder von einer besseren Seite, sodass wir uns nach dem ausgiebigen Frühstück in der Unterkunft erneut mit dem Roller aufmachten. Diesmal war unser erstes Ziel die Tempelanlage Bai Dinh. Diese Tempelanlage ist auf einer Gesamtfläche von 700 Hektar errichtet und ist somit die größte buddhistische Pagode Südostasiens.
Wir staunten nicht schlecht, als wir u.a. den riesigen, bronzenen Buddha mit fast 90 Tonnen stehen sahen.
Wir liefen einige Stunden durch die Anlage, vorbei an unzähligen steinernen Buddhas (es sind 500 um genau zu sein 😉 ), durch Höhlen und riesige, prunkvolle Bauten.
Wir fuhren weiter nach Hoa Lu. Hier lag zur Zeit der Dinh Dynastie für 41 Jahre (968 – 1009) die Hauptstadt Vietnams. Viele Teile dieser Stadt sind jedoch inzwischen zu Ruinen verfallen, jedoch zum Glück nicht alles und wir hatten die Möglichkeit neben einer Pagode und einigen Gräbern, auch den Bao Thien Tue zu besuchen. Die Pracht der damaligen Epoche ist durchaus auch heute noch gut erkennbar.
Wir gönnten uns noch einen leckeren Kaffee in einem der Lokale am Straßenrand und wurden dabei vom Kaffeebesitzer sehr amüsant unterhalten. Er sprach zwar kein Wort Englisch und unser Vietnamesisch lässt auch zu Wünschen übrig, aber irgendwie funktionierte es trotzdem und wir erfuhren einiges über ihn und seine Familie.
Im Anschluss stiegen wir wieder auf unseren Roller und fuhren zur Mua Cave, um von dort aus den Sonnenuntergang zu sehen. Wir fuhren an unendlich vielen grünen Reisfeldern vorbei, was die Fahrt dorthin schon zu einem kleinen Spektakel werden ließ.
Dort angekommen, stellten wir den Roller auf den Parkplatz, kauften zwei Tickets und liefen durch zum Eingang. Bereits kurz dahinter stellten wir fest, dass diese Cave wohl ein wirklicher Touristenmagnet ist und gerade der Eingangsbereich mit Kitsch kaum zu überbieten ist. Neben Pferdestatuen, Schaukeln, Blumenbeeten und anderem Schnickschnack findet man auch kleine Häuschen, die als Aussichtsplattform in die wunderschöne Landschaft genutzt werden können.
Wir liefen erst eimal daran vorbei, da wir ja schnellstmöglich die unzähligen Stufen erklimmen wollten, die zur Pagode hinaufführen. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen, jedoch hat sich der Weg nach oben durchaus gelohnt. Die Pagode ist gar nicht das wirkliche Highlight, sondern der fantastische 360° Ausblick, der sich einem von dort oben bietet. Wirklich spektakulär!
Zusammen mit vielen anderen, die den gleichen Plan wie wir hatten, bestaunten wir den Sonnenuntergang über der wunderschönen Karstlandschaft.
Bevor es jedoch noch ganz dunkel wurde, machten wir uns auf den Rückweg, um mit dem Roller nicht in kompletter Dunkelheit zurückfahren zu müssen. Die Straßen rund um Tam Coc sind nämlich teilweise nicht die Besten.
An der Unterkunft angekommen, ließen wir den Abend gemütlich mit einem leckeren Essen und einem Feierabendbierchen ausklingen.
Am nächsten Morgen nach einem erneut super leckerem und ausgiebigen Frühstück in der Unterkunft beschlossen wir erneut auf den Roller zu steigen. Wir machten uns zum eigentlich Highlight der Ninh Binh Region auf und wollten eine Bootsfahrt durch die Flussläufe der verschiedenen Karstformationen machen.
Auch hier war bereits die Fahrt auf dem Roller vorbei an den hohen Karstsäulen ein wahrer Traum und ein Erlebnis für sich. Die dortige Landschaft hat uns wirklich fasziniert.
Wir kamen in Trang An an und kauften uns zwei Tickets für die dreistündige Bootstour. Diese kosteten uns 200.000 Dong (ca. 7,50 Euro) pro Person und haben sich für die dreistündige Fahrt wirklich gelohnt.
Wir teilten uns ein Boot mit einem vietnamesischen Pärchen und wurden von unserem Steuermann durch den Song Sao Khe gerudert. Die Tour führte uns durch verschiedene Höhlen, in denen teilweise auch Wein gelagert wird und wir konnten an mehreren kleinen Inseln vom Boot steigen und uns die ein oder andere buddhistische Pagode ansehen.
Endgültig wieder an Land, schlenderten wir zu unserem Roller zurück und machten uns auf den Weg zurück nach Tam Coc. Dort angekommen, gönnten wir uns ein Banh Mi und überlegten dabei, wie wir unseren Vietnamaufenthalt weiter gestalten wollten. Wir beschlossen, am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach Cat Ba, einer kleinen Insel in der Ha Long Bay zu fahren und kauften uns gut gestärkt die Bustickets.
Zurück in der Unterkunft packten wir unsere Sachen, diesmal sehr gewissenhaft, da wir nicht wieder etwas vergessen wollten und ließen den Abend dort ausklingen.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied von Tam Coc und unserem tollen Homestay zu nehmen und wir machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle, um dort in den Bus nach Cat Ba zu steigen.